Dinslaken. Schlagersänger Michael Wendler muss am 20. Juli persönlich in Dinslaken vor Gericht erscheinen. Schon mehrfach wurde die Verhandlung verschoben.

Mit einem Einspruch hat sich Schlagersänger Michael Wendler gegen einen Strafbefehl gewehrt. Über diesen Einspruch entscheidet am 20. Juli das Amtsgericht Dinslaken. Und der Sänger, der mittlerweile in Florida lebt, muss vor Ort sein. Das Gericht habe das persönliche Erscheinen des Schlagersängers angeordnet, so ein Sprecher des Landgerichts Duisburg. Dem Sänger wird Beihilfe zum Vereiteln der Zwangsvollstreckung in Tateinheit mit Bankrott in zwei Fällen vorgeworfen.

Rechte an musikalischen Werken lagen bei der Plattenfirma seiner damaligen Ehefrau. Als sich abzeichnete, dass diese Firma, CNI Records, in die Insolvenz gehen würde, sollen Markenrechte und Rechte an Musikstücken auf Michael Wendler übertragen worden sein. Damit wollte man verhindern, dass Einnahmen, die sich aus den Rechten an den musikalischen Werken ergaben, im Zuge des Insolvenzverfahrens an die Gläubiger gingen. Diese sollten stattdessen an den Schlagersänger gehen.

Seine Ex-Frau akzeptierte den zu Beginn des Jahres 2019 verhängten Strafbefehl. Sie wurde für die Verhandlung in Dinslaken als Zeugin geladen. Michael Wendler legte Einspruch ein, über den nun in Dinslaken entschieden wird. Mehrfach war der Termin verschoben worden: Mal, weil der Sänger verhindert war, mal, weil die Ladung nicht zugestellt werden konnte.

Michael Wendler wanderte 2017 nach Florida aus

Michael Wendler, geborener Michael Skowronek und gelernter Speditionskaufmann aus Dinslaken, gelangte als Schlagersänger („Sie liebt den DJ“) zu einer gewissen Prominenz und hielt diese über Jahre auch durch Auftritte in der Klatschpresse und Trash-TV-Sendungen wie dem RTL-Dschungelcamp aufrecht. 2017 wanderte er, begleitet vom TV-Team von „Goodbye Deutschland“ (Vox), mit Frau Claudia Norberg und Tochter Adeline in die USA aus. Es folgten die Trennung des Ehepaars, eine neue Beziehung mit der deutlich jüngeren Laura Müller, später die Hochzeit.

2020 saß Wendler zunächst in der Jury der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“, überwarf sich aber mit dem Sender und wurde schließlich aus bereits aufgezeichneten Sendungen und den Liveshows geworfen, weil er via Instagram und Telegram krude, verschwörungstheoretische Botschaften gegen die Corona-Politik in Deutschland verbreitete. Seitdem ist es ruhiger geworden um den 49-Jährigen. (mt)