Dinslaken. Teilnehmende nahmen wegen parallel stattfindender Kundgebung vor dem Rathaus leicht abgeänderte Route. Es gab keine besonderen Zwischenfälle.

Auch die „Spaziergänger“ sind am Montagabend wieder durch die Innenstadt in Dinslaken gezogen. Dieses Mal haben sie sich am Ententeich versammelt. Sie mussten auf diese Fläche ausweichen, weil vor dem Rathaus ja „die Anderen“ stehen. Sagt einer, der eben zu der Gruppe, die am Ende wohl so 560 Menschen gefasst hat, gestoßen ist. Er bleibt nicht der einzige.

Immer wieder wird bei dem „Spaziergang“, der erneut nicht angemeldet worden ist, von „wir“ und von „uns“ gesprochen sowie von „den anderen“. Die Spaltung der Gesellschaft beschäftigt viele. „Wir sind die Guten und das da sind die anderen“, sagt zum Beispiel auch eine Mutter zu ihrem Sohn im Kleinkindalter, als die Menschenschlange schließlich durch den Stadtpark zieht und von hier aus einen Blick auf die an der Kundgebung Teilnehmenden werfen kann. Mit Ausnahme eines nicht weiter auszumachenden Rufenden bleibt es dabei ruhig.

Das setzt sich weitestgehend so fort. Nur als die „Spaziergänger“ an einem Haus auf der Friedrich-Ebert-Straße vorbeigehen, wird es kurz lauter: Aus einem der geöffneten Fenster tönt laut Zirkus-Musik. Auch am Ende des etwa 50-minütigen „Spaziergangs“ – der über Bahn- und Neustraße, vorbei am Hexenhaus und durch Duisburger Straße sowie über den Altmarkt zurück zum Ententeich führt – wird es noch zwei Mal kurz laut. Die „Spaziergänger“ applaudieren sich gegenseitig, ehe sich die Menge schließlich langsam auflöst.