Weeze. Planer Bernd Dicks zieht Parookaville-Bilanz, verrät Backstage-Ankedoten, nimmt Stellung zu Gäste-Kritik und spricht über das Festival 2024.

Die siebte Ausgabe des Festivals Parookaville haben nicht nur täglich 75.000 Bürgerinnen und Bürger der Party-Stadt neben dem Airport Weeze erlebt – mehrere Millionen Zuschauer weltweit verfolgten das Geschehen und die Auftritte zahlreicher DJ-Stars bei dem ausverkauften Event weltweit via Livestream. Im Gespräch mit der Redaktion lässt Mitorganisator Bernd Dicks das Wochenende noch einmal Revue passieren und erzählt einige Anekdoten hinter den Kulissen. Er nimmt aber auch klar Stellung zu Kritikpunkten der Gäste wie bei dem zeitweise gesperrten Mainstage-Zugang und blickt voraus auf die achte Parookaville-Ausgabe 2024.

Nachdem die Stimmung einiger Gäste unter den starken Regenfällen ab dem Sonntagnachmittag doch etwas gelitten hatte, zeigt sich Bernd Dicks zumindest mit der Abreise der Camper am Montagmorgen zufrieden: „Da es 20 bis 30 Liter gestern und in der Nacht geregnet hatte, haben wir sehr viel Personal dagehabt, um die Camper bei der Abreise zu unterstützen. Aber nur 15 Autos mussten wir mit dem Trecker aus dem Matsch ziehen.“ Um 15 Uhr hatten fast alle Gäste den Campingplatz verlassen – „das war deutlich schneller als zunächst befürchtet“.

Bernd Dicks ist der Veranstalter und Gründer von Parookaville.
Bernd Dicks ist der Veranstalter und Gründer von Parookaville. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Parookaville 2023: Oliver Heldens und Alle Farben schwärmen von Mainstage

Auf dem Festival-Gelände selbst habe es am Sonntag keinerlei größeren Probleme gegeben. Die Veranstalter hatten an verschiedenen Stellen Regen-Ponchos ausgegeben und sind durch die Menge vor den Bühnen gelaufen, um den Regen-Schutz zu verteilen. Besonders heftig hatte es die Parookaville-Bürger mit einem kräftigen Schauer während des Auftritts von Oliver Heldens auf der Mainstage getroffen. „Trotzdem fand der DJ-Star aus den Niederlanden den Moment super“, so Dicks. Das Publikum hatte nur kurz aufgehört zu tanzen, sich den Regen-Poncho übergezogen und weiter gefeiert, habe Heldens zufrieden dem Parookaville-Planer berichtet.

Da hatte Alle Farben bei seiner Mainstage-Premiere am Sonntag mit dem Wetter wesentlich mehr Glück. Immer wieder kam die Sonne raus – was den Auftritt für den Berliner DJ vor einer gut gefüllten Arena perfekt machte: „Es war immer ein Traum von mir auf der Mainstage von Parookaville zu spielen“, sagte Alle Farben.

Gelungende Premiere für Alle Farben auf der Mainstage - hier auf der Leinwand mit Produzent Maurice Lessing zu sehen, der nicht nur mit dem DJ Alle Farben den Song
Gelungende Premiere für Alle Farben auf der Mainstage - hier auf der Leinwand mit Produzent Maurice Lessing zu sehen, der nicht nur mit dem DJ Alle Farben den Song "Apollo" komponiert hat, sondern für die Zeremonie-Musik verantwortlich war. © Ingmar Kreienbrink

Umjubelter Auftritt von Felix Jaehn bei Parookaville

„Auf Bills Factory war Alle Farben schon immer fantastisch. Für die Mainstage hat er aber nochmal eine Schüppe draufgelegt und tolle Ideen gehabt, wie sich selbst mit seinem Handy auf die Screens zu bringen. So was wünsche ich mir - dass Künstler diese Bühne zum Leben erwecken wollen“, lobt Dicks, der anschließend dem DJ als Dank und Gratulation für seine „verdiente Mainstage-Premiere“ noch eine große Flasche Champagner überreicht hat.

Neben Alle Farben hatte mit Felix Jaehn am Samstag ein weiterer deutscher Superstar einen umjubelten Auftritt auf der Mainstage von Parookaville. Für ihn war es zwar keine Premiere auf der Hauptbühne, allerdings war bei Felix Jaehn die Arena noch nie so voll wie diesmal. "Zwei Tage lang konnte ich nicht richtig schlafen, weil ich vor diesem Auftritt so aufgeregt war", verriet Jaehn. „Felix hat bei seinem DJ-Set eh eine spannende Entwicklung in den letzten Monaten gemacht – das fängt mit bekannten Hits an und wird dann ganz abgefahren“, war sich Dicks sicher, dass Jaehn gut beim Publikum ankommen würde.

Die Gruppe Kasalla hatte nach dem Konzert-Abbruch im letzten Jahr großen Spaß bei ihrem ersten ausführlichen Parookaville-Auftritt.
Die Gruppe Kasalla hatte nach dem Konzert-Abbruch im letzten Jahr großen Spaß bei ihrem ersten ausführlichen Parookaville-Auftritt. © Ingmar Kreienbrink

Kritik der Gäste an zeitweiser Sperrung des Mainstage-Zuganges

Die meisten Parookaville-Fans zog es am Sonntag zu Finch auf Bill’s Factory sowie zu Kygo und dem Closing von Timmy Trumpet. Allerdings musste die Mainstage letzten Festival-Tag nicht mehr wegen Auslastung der Kapazität von 45.000 Menschen dicht gemacht werden. „Wir hatten extra Kygo, Scooter und Mia Julia auf verschiedenen Bühnen gleichzeitig antreten lassen – so hat sich das gut verteilt“. Zudem hatten sich einige Gäste wegen des Wetters bereits auf den Heimweg gemacht.

Dass es um die zeitweise Sperrung des Mainstage-Zugangs speziell bei Hardwell, The Chainsmokers und der Ceremony am Samstag heftige Diskussionen unter enttäuschten Gästen gab, die die Show (teilweise) verpassten, kann Dicks nachvollziehen. „Es war halt neu für unsere Bürgerinnen und Bürger. Bei anderen Festivals ist es ganz normal, dass man frühzeitig da ist, um seinen Künstler zu sehen. Schade war, dass einige am Fuße des hinteren Zugangs nicht noch mehr durchgerückt sind, sonst hätten auch noch ein paar Tausend mehr reingepasst“, so Dicks.

Der Termin für Parookaville 2024 steht bereits fest. Es wird erneut das dritte Juli-Wochenende.
Der Termin für Parookaville 2024 steht bereits fest. Es wird erneut das dritte Juli-Wochenende. © Lars Heidrich

Bei Parookaville 2024 wird es einige Änderungen geben

Der Mitorganisator lobt dabei ausdrücklich das Verhalten der Enttäuschten ausdrücklich – so habe es trotz des Frusts kein Gedränge vor den Absperrungen gegeben. „Wir werden die Abläufe und die Kritikpunkte unserer Gäste auf jeden Fall noch einmal ausführlich analysieren. Wenn bei den bisherigen Ausgaben Probleme auftraten, haben wir mit Blick auf das nächste Festival in der Regel auch immer eine Lösung gefunden.“

Dass es bei der An- und Abreise sowie den Parkflächen einige Änderungen für Parookaville 2024 geben muss, ergibt sich schon aus dem Bau einer Kampfjet-Fabrik von Rheinmetall nahe des Airport Weezes. Details dazu kann Dicks aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen, da die Optionen erst einmal mit den zuständigen Behörden durchgesprochen werden.

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Was Dicks besonders freut, ist der internationale Stellenwert, den sich Parookaville mittlerweile in der Festival-Branche erarbeitet hat. So wurde bei anderen großen Festivals an diesem Wochenende viel über Parookaville gesprochen, berichteten einige Künstler dem Veranstalter-Team.

Hohe Wertschätzung für Livestream aus Parookaville

Zudem haben viele internationale Stars neue Songs erstmals in Weeze einem Publikum präsentiert. „Das finde ich echt cool und ehrt uns sehr. Es hat auch damit zu tun, dass wir einen professionellen und coolen Livestream haben, der dafür sorgt, dass neue Songs einen Push bekommen. So hat zum Beispiel Felix Jaehn Katja Krasavice mitgebracht und Finch hat Matthias Reim für ein Lied auf die Bühne geholt“, erklärt Dicks.

Felix Jaehn hatte Sängerin Katja Krasavice bei seinem Parookaville-Auftritt dabei.
Felix Jaehn hatte Sängerin Katja Krasavice bei seinem Parookaville-Auftritt dabei. © André Hirtz

Viele Künstler hätten im Backstage-Bereich auch schon angekündigt, dass sie gerne bei Parookaville 2024 wieder auftreten wollen. Und der gebürtige Solinger Topic, der mittlerweile auch international zu den meistgebuchten Künstlern gehört, stellte im Interview mit der Redaktion klar: „Parookaville ist das beste Festival in Deutschland“.

Nicht nur Musik-Acts haben das Festival Parookaville für sich entdeckt. Viele Promis aus der TV-Branche wie Stefano Zarrella als auch aktuelle und ehemalige Sportler gehörten an diesem Wochenende zu den Bürgerinnen und Bürgern von Parookaville. „Luke Mockridge, der am Sonntag mit Oli Pocher, auf der Bühne stand, war extra einen Tag früher gekommen und hat sich als Verkäufer in unseren Parookaville-Kiosk gesetzt“, berichtet Dicks.

"Friesenjung"-Chartstürmer Ski Aggu sorgte für mächtig Stimmung auf der zweitgrößten Parookaville-Bühne Bill's Factory. © Ingmar Kreienbrink

Tickets für Parookaville 2024 - im Herbst startet der Vorverkauf

Detlev „Deffi“ Steves hatte derweil auf der VIP-Tribüne mit seiner Frau Nicole und Freunden jede Menge Spaß und freute sich noch mehr als die „Let’s Dance“-Stars Renata und Valentin Lusin plötzlich vorbeikamen und ihn herzlichst begrüßten. Obwohl alle privat dort waren, nahmen sie sich übrigens gerne die Zeit für Fan-Fotos, wenn sie erkannt wurden.

Der Termin für Parookaville 2024 steht übrigens bereits fest: Vom 19. bis 21. Juli ist die achte Ausgabe des Festivals in Weeze geplant. Der Ticket-Vorverkauf startet noch dieses Jahr im Herbst.

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