Dortmund. Die Steinchenbauer präsentieren auf der Messe in Dortmund eine neue Reihe und ein Rekord-Exponat. Die Intermodellbau startet am Mittwoch.
Die Westfalenhallen verwandeln sich für die Intermodellbau im April wieder in ein Eldorado für Bastler und Tüftler. Ob Schiffe, Flugzeuge, Autos oder Eisenbahnen – was menschlicher Ingenieursgeist erschaffen hat, das gibt es in Klein auch hier zu sehen: Die Messe Intermodellbau in Dortmund ist das Ziel all jener, die die Welt im Miniaturformat nachbauen. Vom 18. bis 21. April zeigen wieder mehrere hundert nationale und internationale Aussteller (2023 waren es 355 aus 17 Ländern), was sie zu bieten haben.
Neben Klassikern wie Modelleisenbahnen und R/C-Rennstrecken gab es bei der Intermodellbau 2023 erstmals auch einen Lego-Bereich. Das Hobby mit den bunten Klemmbausteinen erfreut sich aktuell wohl so großer Beliebtheit wie nie und begeistert mit komplexen, anspruchsvollen Bausätzen längst auch Erwachsene. Zu Gast war der Verein „Lego Modellbaufans Rheinland“ (MBFR e.V.) mit einer Fanausstellung, die sich bei ihrer Premiere gleich großer Beliebtheit beim Publikum erfreute. Entsprechend wurde umgehend die erneute Teilnahme bei der diesjährigen Messe-Auflage geplant.
Intermodellbau 2024 in Dortmund: Eine 24 Meter große Kirmes aus Lego
In Halle 7 belegen die Lego-Modellbauer wieder eine Fläche von rund 1800 Quadratmetern. Wenn es nach dem Vereinsvorsitzenden Jörg Brormann ginge, hätte sie ruhig wachsen können: „Wir könnten auch 2500 Quadratmeter gebrauchen“, verriet er im Vorfeld der Messe. Zu sehen gibt es diesmal etwa eine Monorail-Anlage aus Lego und eine Kirmes, die sich allein schon über eine Länge von 24 Metern erstreckt. „Das ist das größte, was es je in Deutschland gab“, so Brormann. Von Figuren bis hin zum großen Fahrgeschäft mit Licht- und Antriebstechnik sind darauf zahlreiche Modelle vertreten, teils sind es Bausätze aus dem Handel, teils Eigenkreationen. Zu sehen ist aber auch eine Lego-Baustelle mit Kränen, Baggern und Lastwagen sowie Miniaturen von bekannten Bauwerken. Komplettiert wird das Angebot des MBFR u.a. von einer Technikfläche mit über 70 ferngesteuerten Technikfahrzeugen und Modellen – „die fahren da auch zusammen mit den R/C-Fahrzeugen aus anderen Bereichen“, so Brormann.
Lego Space: Sonnensystem und Mondstationen werden auf der Messe gebaut
Lego selbst ist ebenfalls mit einem 22 Meter langen Stand in Halle 7 vor Ort, an dem können kleine Messebesucher bei Mitmachaktionen Giveaways abstauben. Eine riesige Astronautin aus tausenden LEGO-Steinen wirbt hier zudem für die „Lego Space“-Reihe, die auf der Intermodellbau Premiere feiert. Weltraum-Sets aus Lego Technic oder Lego City ermöglichen es den Fans, sich den Weltraum steinchenweise nach Hause zu holen. Auf der Messe werden z.B. ein Sonnensystem und Mondstationen präsentiert und von den Fans vor Ort gebaut. Extra für die Messe gibt es für die Kinder kleine Weltraum-Sets, mit denen sie basteln und das Ergebnis auch mit nach Hause nehmen können.
Lego nimmt dennoch nur einen kleinen Teil der Intermodellbau ein, schließlich belegt die Messe insgesamt fünf Hallen. In Halle 3 sind etwa die Hobby-Kapitäne aus dem Lande Liliput zu Hause. Aussteller, Vereine und Verbände aus Deutschland und Ländern wie Schottland, Belgien, Niederlande sowie Ungarn zeigen Schiffstypen aller Art in verschiedenen Maßstäben. Auch Gabriele Glücks vom SMC Oberhausen – eine der wenigen Frauen im Modellbau – ist wieder dabei. Ihr Saugbagger „Josef Möbius“ und ihr Schwimmdock – beide rund einen Meter lang – wurden in diesem Jahr sogar auf der Weltmeisterschaft in Tschechien mit Goldmedaillen ausgezeichnet. Wenn die Modellschiffe auf dem 23 mal 23 Meter großen Wasserbecken in See stechen, sind ihnen bewundernde Blocke des Publikums sicher. Auch die Segler nehmen bei einer Regatta richtig Fahrt auf – dafür sorgt eigens ein Ventilator.
Intermodellbau 2024: Drohnenrennen und Roboterkämpfe
Beim Blick aufs Wasserbecken mag mancher denken: „Nur fliegen ist schöner!“. Passenderweise sind die Flugmodellbauer und Modellflieger mit ihren Flugobjekten ebenfalls in Halle 3 untergebracht. Flugzeuge, Helikopter, elektrifizierte Segelflieger und Drohnen zeigen an allen Tagen unter dem Hallendach ihre Flugmanöver und liefern sich spannende Wettkämpfe. Mit der VR-Brille auf der Nase steuern die „Drone Racer“ ihre Drohnen aus der Flugperspektive. Die Drohnen sind mit kleinen Kameras bestückt, die die Bilder direkt an die Videobrille des Piloten senden. Von 0 auf 100 km/h in zwei Sekunden fliegen bei spannenden Rennen jeweils sechs Drohnen um die Wette. Ebenfalls in Halle 3 bittet der German Roboteers Association e.V. am Samstag und Sonntag zum Showdown: 80 selbstgebaute Roboter von 22 Teams aus sieben Ländern treten in unterschiedlichen Klassen in Schaukämpfen gegeneinander an.
Neben Wasser, Luft und ebener Erde fehlt noch ein wichtiges „Element“: die Schiene! Der „Mythos Modellbahn“ hat seinen Reiz noch lange nicht verloren – auch wenn er wegen eines immer wieder konstatierten Nachwuchsmangels seit Jahren totgesagt wird. Im letzten Jahr hatten die Veranstalter in ihrer Abschlussbilanz sogar wieder ein besonders großes Interesse am Bereich Modelleisenbahn festgestellt. Den Fans wird auch in diesem Jahr in den Hallen 4 und 7 reichlich geboten. Über 30 Modellbahnanlagen in allen gängigen Spurweiten von Z bis IIm und unterschiedlichen Größen von 80 mal 80 cm bis 24 mal 5 Meter sind zu bestaunen. 15 Anlagen kommen dabei aus Belgien, Frankreich, Polen, Österreich und den Niederlanden. „Darunter sind echte Hammer-Anlagen“, ist Karl-Friedrich Ebe vom organisierenden Modellbauverbands in Deutschland e.V. begeistert. Hingucker sind etwa das zweieinhalb Meter große Modell des Leipziger Hauptbahnhofs und das runde Modell der Pariser Ringbahn. Skandinavien-Fans dürften sich über die „Nordlandsbanen“ im Maßstab 1:87 freuen – hier fahren die Züge in der norwegischen Polarkreisregion vorbei an malerischen schneebedeckten Berggipfeln, steilen Felswänden und grünen Waldhängen.
Die Infos zur Intermodellbau 2024
- Termin: 18.-21.4., Do-Sa 9-18 Uhr, So 9-17 Uhr
- Ort: Messe Dortmund, Rheinlanddamm 200, Eingang Nord und Eingang Messe West
- Karten für 14,50 € (erm. 12,50 €, Jugendl. 14-17 J.: 11,50 €, Ki 6-13 J.: 6,50 €) gibt es auf intermodellbau.de