In der Region. Tourstart: In seinem Programm will Paul Panzer den Weltuntergang unterhaltsam gestalten. Gelingt ihm das? Fans sind zwiegespalten.

Was ist denn da los? Wo früher Lobeshymnen auf den komischen Kautz mit Blümchenhemd gehalten wurden, liest man immer mehr Negativkommentare. Kritik an Paul Panzer? Kaum zu glauben. Das ist doch der Lustige, der mit dem Sprachfehler, der Ehemann von Hilde! „Zu depressiv“, das ist der Tenor einiger Kommentare im Netz zum aktuellen Programm „Apaulcalypse“, mit dem Paul Panzer alias Dieter Tappert durchs Land tourt.

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Auch 2024 ist Panzers Terminplan reichlich gefüllt, unter anderem heißt es am kommenden Wochenende (24.+25.2.) in Duisburg und Essen: „Ich begrüße Sie!“, aber eben auch „APAULKALYPSE – Jede Reise geht einmal zu Ende“. Kündigt der Comedian etwa den Rückzug von der Bühne an? Das wohl nicht, aber der 52-Jährige hat sich thematisch an den aktuellen Weltkrisen orientiert. „Man muss sich nur umschauen: der Nahe Osten, Energiekrise, Völkerwanderung ... Die Welt ist im Umbruch. Und eigentlich wissen wir noch nicht so genau, wo das alles hingeht. Ich finde es total spannend, darüber zu sprechen“, erklärte er in einem Interview mit der Lokalzeit.

Paul Panzer zu düster? Die „Apaulkalypse“ kommt

Das sehen anscheinend nicht alle Fans so. Einigen Besucherinnen und Besuchern vergangener Shows war der Tenor zu düster. „Natürlich gab es einige Lacher, aber die Lockerheit hat gefehlt. Die Beleuchtung, das Bühnenbild eher depressiv. Die Thematik nicht wirklich zum Lachen“, heißt es etwa auf Facebook.

Das sind freilich nur Einzelstimmen. Aber dem Comedian ist ebenfalls bewusst, dass sein aktueller Bühnenauftritt „sehr apokalyptisch und dystopisch“ daherkommt. „Ich glaube, die Leute haben latent Spaß am Weltuntergang“, erklärte er im Interview mit einem hessischen Radiosender. Aber: „Tragödie und Komödie liegen dicht beieinander.“

Hoffnung trotz Weltkrisen

Aber Dieter Tappert wäre nicht Paul, wenn über allem nicht doch das kursiose Familienleben stehen würde. Hilde bekommt wieder ihr Fett weg und dem Sohn leuchteten auch schon mal hellere Stunden. Aber man merkt auch: Paul Panzer ist älter geworden. „Ich bin ja in der etwas schizophrenen Situation, dass ich mir meinen Körper teilen muss.“ Und der Dieter, der sei eben älter geworden, hat sich weiterentwickelt. „Und der Paul ist mitgeschleift worden, musste sich mit weiterentwickeln.“ Da bleibt auch schon mal das Blümchenhemd im Schrank.

Und ebenso wie der Comedian sei auch das Publikum älter geworden in den letzten rund 20 Jahren – nach sieben Solo-Programmen. Die Prämisse sei aber gleich geblieben: „Ich will dass die Leute sich zwei Stunden kaputtlachen. Schön zu sehen, dass sie das auch tun“, resümiert er die vergangenen Auftritte. Trotz drohender Apokalypse?

Paul Panzer macht das, was er am besten kann

Na, die sei ja auch nicht in Stein gemeisselt, erzählte er etwa weiter im Radio-Interview. Sein Programm beginne unter anderem mit den Worten „Wir schreiben das Jahr 2038“. „Das, was man bei mir sieht, ist eine von vielen Realitäten, die möglich wären. Das schließt die Hoffnung nicht aus, dass das nicht kommen muss. Wir können es noch hinkriegen.“

Ob er dafür der Richtige ist, dürfte allerdings nach seinen Worten auch bezweifelt werden. Schließlich sei er ja eher ein Eigenbrödler im realen Leben. „Ich bin kein Kämpfer, ich resignier da eher. Deshalb mache ich das, was ich am besten kann: Die Leute zum Lachen bringen. Wenn schon untergehen, dann mit einem Lächeln im Gesicht.“

Paul Panzer „APAULKALYPSE“ - Jede Reise geht einmal zu Ende 2024, 24.2.+7.9. Duisburg (Mercatorhalle, Restkarten), 25.2. Essen (Grugahalle), 5.+6.4. Düren (Arena Kreis Düren, Restkarten), 7.4. Münster (Halle Münsterland, Restkarten), 12.+27.4. Siegen (Siegerlandhalle), 6.9. Hagen (Stadthalle), 15.9. Wuppertal (Historische Stadthalle Wuppertal), 27.+28.9. Dortmund (Westfalenhalle), 29.9. Bochum (RuhrCongress), 2.11. Düsseldorf (Mitsubishi Electric Halle), 24.11. Mönchengladbach (Redbox). Tickets ab ca. 39 €.

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