Bottrop. Der VfL Grafenwald verliert in der ersten Runde des Kreispokals. Was den Trainer besonders ärgert und worauf er nun hofft.
In der ersten Runde des Kreispokals unterlag der VfL Grafenwald bei Union Neustadt Gelsenkirchen mit 3:5 nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es keinen Sieger gegeben, beide Teams mussten nach einem leistungsgerechten 1:1 zum Elfmeterschießen antreten.
Bei bestem Fußballwetter ging es auf der idyllischen Sportanlage des SV Union Neustadt um den Einzug in die zweite Runde des Kreispokals. Die Wöller gingen mit Zuversicht in die Partie, hatten sie doch in der Vorbereitung starke Leistungen und Resultate abgeliefert. Umso größer die Ernüchterung in den ersten Minuten. Hier spielte erst einmal nur eine Mannschaft und das waren die Hausherren vom SV Union. Mit viel Zug zum Tor und einer offensiven Spielweise brachten sie den VfL immer wieder in Bedrängnis und belohnten sich in der achten Minute mit dem Führungstreffer durch einen Kopfball von Miguel Quijada Garrido.
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Danach kamen die Wöller besser ins Spiel. Der Ball lief jetzt und folgerichtig kamen die Gäste zum Ausgleich durch Luca Landewee in der 25. Minute. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte entwickelte sich ein typischer Pokalfight. Es wurde mit Haken und Ösen gekämpft, doch alles im Rahmen des Erlaubten. Schiedsrichter Selcuk Demir zeigte dabei ein gutes Auge und wusste beide hin und wieder lautstarken Teams mit klaren und kollegialen Ansagen zu händeln.
45 unterhaltsame Minuten waren vorbei, die VfL-Coach Sebastian Stempel folgendermaßen einschätzte: „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und machen da die Prozente weniger, die man manchmal so macht, wenn man gegen Gegner aus einer tieferen Spielklasse spielt. Ich habe vorher gewarnt, aber das hat offenbar nicht gefruchtet. Nach dem Führungstor hat sich die Mannschaft gefangen und bis zum Ausgleich erspielen wir uns da gute Torchancen, machen dann das 1:1. Und danach sind wir leider wieder in die Spielweise der ersten Minuten zurück gefallen. Da muss in Halbzeit zwei einfach mehr kommen.“
VfL Grafenwald tut sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit schwer
Doch erst einmal kamen wieder die Gastgeber. In den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte erarbeitete sich Union mit großem läuferischem Aufwand Chance um Chance, die vom stark haltenden Wöller Keeper Tom Streich ein um das andere Mal zunichte gemacht wurden. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurden auch die Gäste wieder stärker, ohne jedoch wirklich zwingend zu sein. Bis auf einen gefährlichen Kopfball kamen zu wenige Bälle auf das Tor des ebenfall gut aufgelegten Union-Torhüters Dennis Michael Klein.
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In der Schlussphase des Pokalkrimis machte sich dann aber der Kräfteverlust der Neustädter bemerkbar. Grafenwald hatte jetzt Chancen im Überfluss, besonders mit Ecken kamen sie immer wieder gefährlich in den 16-Meter-Raum, doch in dieser Phase des Matches wuchs Union-Keeper Klein für zehn Minuten über sich hinaus und parierte einfach alles, was auf sein Tor kam. Und war er einmal nicht mehr zur Stelle, so kratze einer der Union-Kicker den Ball von der Linie. Trotz einer großzügigen Nachspielzeit schafften es die Grafenwalder nicht, die Entscheidung in den regulären 90 Minuten zu erzwingen.
„Schade, dass die Verlängerung abgeschafft wurde, da hätten wir wohl noch mehr Körner als Union gehabt, aber so ist der Modus eben“
VfL Grafenwald nutzt Vorteil im Elfmeterschießen nicht
Da es im Kreispokal keine Verlängerung mehr gibt, musste also das Elfmeterschießen entscheiden. Die Gastgeber verwandelten den ersten Elfmeter souverän, ebenso der VfL. Der zweite Penalty der Gelsenkirchener ging knapp am Tor vorbei, jetzt also die Chance für die Wöller, sich einen Vorteil zu verschaffen, aber der Ball flog mittig über die Latte, die Chance war vertan. Union danach mit dem nächsten Treffer, während der VfL am Torwart scheiterte. Jetzt hatten die Hausherren die besseren Karten und nutzten die Chance zur Führung. Der nächste Strafstoß der Wöller musste also sitzen, um überhaupt noch im Spiel zu bleiben und der Elfer saß. Doch der nächste Schütze konnte das Spiel jetzt entscheiden und tat dies. VfL-Torhüter Tom Streich war zwar noch am Ball, konnte das Tor aber nicht mehr verhindern.
Großer Jubel beim Außenseiter, Enttäuschung bei den Wöllern. VfL-Trainer Sebastian Stempel zeigte sich im Anschluss als fairer Sportsmann: „Das war insgesamt zu wenig, das fing schon mit dem Gegentor an. In der Schlussphase hatten wir zwar noch reichlich Chancen, aber das war zu spät und zu wenig. Schade, dass die Verlängerung abgeschafft wurde, da hätten wir wohl noch mehr Körner als Union gehabt, aber so ist der Modus eben. Union hat das gut gemacht, sie haben gekämpft wie die Löwen und das hier nicht unverdient gewonnen. Mein Glückwunsch geht an unseren Gegner.“
An der Leistung seiner Spieler übte er Kritik: „Nach unseren guten Testspiel-Resultaten kam das für mich heute etwas überraschend, wie wir hier gespielt haben. Das war wirklich viel zu wenig. Vielleicht war das der Dämpfer zu richtigen Zeit, jetzt haben wir eine Woche Zeit, um unsere Fehler abzustellen.“
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