Der VfL Grafenwald ist in vielerlei Hinsicht im Aufwind. Der Sportliche Leiter bremst die Erwartungen und erklärt ein Erfolgsgeheimnis.

Lange war es recht still geworden rund ums Sensenfeld. Spielzeit für Spielzeit dümpelte der VfL Grafenwald in der westfälischen Kreisliga vor sich hin. Einige Jahre ging das so – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Als graue Maus hätten die „Wöller“ durchaus bezeichnet werden können, immerhin hat sich der VfL größtenteils jenseits von Gut und Böse bewegt.

Doch mittlerweile tut sich etwas beim Dorfklub: Spätestens mit der jüngst abgeschlossenen Saison kommt bei den Grafenwäldern immer mehr Farbe ins Spiel und ein positiver Trend tut sich beim A-Kreisligisten auf. Ein stetiger Entwicklungsprozess und sich einstellender sportlicher Erfolg sind erkennbar und es scheint, als erwache der Verein aus dem rund 5500 Einwohner fassenden Stadtteil aus seinem Dornröschenschlaf.

Sven Koutcky lobt alle helfenden Hände beim VfL Grafenwald

Einen Anteil an diesem Trend hat sicherlich auch Sven Koutcky, der schon seit vielen Jahren beim VfL mitmischt und bei den Wöllern nunmehr die Rolle des Sportlichen Leiters bekleidet. „Tatsächlich reitet der Verein gerade auf einer kleinen Welle“, stellt Koutcky, der die Grafenwälder einst selbst trainierte, fest. „Daran ist aber maßgeblich der gesamte Vorstand beteiligt. Ich denke, der Verein weist eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Vorstandsmitgliedern auf. Davon können alle profitieren.“ Doch nicht nur an der Spitze sieht Koutcky den VfL gut bekleidet: „In der Jugend wird ebenfalls sehr viel gemacht, unsere Nachwuchsabteilung zeigt sich sehr aktiv und engagiert. Und auch in den Seniorenteams können wir uns mit unseren Trainern und Betreuern glücklich zeigen.“

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Die vielen helfenden Hände, die dem VfL Grafenwald schon seit einiger Zeit gemeinsam unter die Arme greifen, sorgen für ein positives Klima auf der Sportanlage, die Koutcky als „eine der schönsten im ganzen Kreis“ bezeichnet. Dieses schlägt sich letztlich auch im sportlichen Abschneiden des Vereins nieder: In der vergangenen Saison belegten die Wöller gleich hinter dem benachbarten VfL Kirchhellen einen starken zweiten Platz in der A-Liga. Damit schnitt Grafenwald so gut ab wie lange nicht mehr.

Kreispokal am Sonntag

Das erste Pflichtspiel der neuen Saison bestreiten die Grafenwälder am Sonntag (4. August) in der ersten Runde des Kreispokals. Um 15 Uhr sind sie beim Gelsenkirchener B-Kreisligisten SV Union Neustadt zu Gast.

VfL Grafenwald: Sportlicher Leiter tritt auf die Euphoriebremse

„Die Jungs haben Bock, sie kommen gerne zum Training. Die Stimmung ist hervorragend“, beschreibt Koutcky, „wir sind insgesamt sehr positiv gestimmt. Die personellen Voraussetzungen sind gut, der Trainer kann die Jungs kitzeln und ihnen dabei helfen, sich auch im Kollektiv zu verbessern. Wir haben einen gesunden Konkurrenzkampf.“

Die Saisoneröffnung beim VfL Grafenwald war gut besucht.
Die Saisoneröffnung beim VfL Grafenwald war gut besucht. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Könnte die Vizemeisterschaft gar weitere Ambitionen wecken? Zumindest hier tritt Koutcky bewusst auf die Euphoriebremse. „Natürlich würden wir uns als Verein nicht davor verwehren. Vielleicht wäre es auch mittlerweile an der Zeit zu sagen, dass der VfL es durch seine beständige Arbeit mal verdient hätte. Aber wir werden uns nicht unter Druck setzen und wollen einfach mit einem positiven Gefühl in die neue Saison starten“, führt der Sportliche Leiter der Grafenwälder aus. Die bisherige Vorbereitung auf die kommende Spielzeit sei entsprechend zufriedenstellend verlaufen, wie Koutcky ergänzt: „Die bisherigen Testspiele zeigen das. Und auch die Saisoneröffnung des Vereins war für alle ein gelungener Tag.“

Mannschaft soll sich nachhaltig entwickeln

Nicht zuletzt zeigt auch die Entwicklung des Kaders auf, dass beim VfL bewusst auf Beständigkeit und Nachhaltigkeit gesetzt wird, wie Koutcky andeutet: „Wir konnten die Mannschaft weitestgehend zusammenhalten. Hinzu kommen punktuelle Verstärkungen, die uns zusätzlich gut tun werden.“

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Als Anreiz dienen vor allem das Umfeld und das Gemeinschaftsgefüge im Verein. „Die Spieler kommen nicht des Geldes wegen zum Verein“, so Koutcky, „sie kommen, weil sie Lust haben. Für Schlagzeilen zu sorgen, das überlassen wir gerne anderen Mannschaften.“ Doch vielleicht könnte auch der VfL Grafenwald schon bald wieder in den Fokus rücken, denn eine echte Nummer sind die Wöller in der Kreisliga A mittlerweile allemal.