Bottrop/Gladbeck/Essen. Mit 57 Jahren ist Tobias Kubiak bei einem Unfall verstorben. Im Uniklinikum Essen sind seine persönlichen Sachen verloren gegangen.

Bei einem tragischen Unfall in Gladbeck-Ellinghorst starb am 14. Mai der Bottroper Unternehmer Thomas Kubiak (57). Die Ärzte im Essener Uniklinikum hatten vergeblich um sein Leben gekämpft. Nachdem Achim Kubiak schon den Bruder verloren hat, will er wenigstens dessen Firma retten. Aber dafür braucht er die Schlüssel für die Firmenfahrzeuge und das Gebäude. Die sind nach dem tödlichen Unfall verschwunden. Ihre Spur verliert sich im Essener Klinikum.

Bottroper nach schwerem Unfall: „Mein Bruder hatte keine Überlebenschance“

„Mein Bruder Thomas hatte keine Überlebenschance“, sagt Achim Kubiak über den tödlichen Zusammenstoß an der Auffahrt zur A2 in Gladbeck. Seit ihrer Kindheit sammeln die Brüder historische Kleinfahrzeuge wie die Isetta oder den Heinkel-Kabinenroller, in dem Thomas Kubiak am 14. Mai, dem Tag des Unfalls, um 17.15 Uhr unterwegs war. „Das war eines der letzten Fahrzeuge, die wir erworben haben“, sagt Achim Kubiak. „Das Teil hat 9,2 PS, keinen Stahlrahmen und wiegt nur 250 Kilo. Bei einem Zusammenstoß mit einem Auto wird es zusammengequetscht wie eine Coladose.“

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An der Autobahnauffahrt Gladbeck-Ellinghorst hat eine Autofahrerin aus Gelsenkirchen (40) den kleinen Oldtimer offenkundig beim Abbiegen Richtung Autobahn übersehen. Thomas Kubiak wurde in seinem völlig zerstörten Kleinstwagen eingeklemmt. „Als Rettungssanitäter ausgebildete Unfallzeugen haben die Erstversorgung eingeleitet“, berichtet sein Bruder.

Parallel arbeiteten Feuerwehrleute mit schwerem Gerät daran, den Schwerstverletzten aus dem Wrack zu bergen. Das fing dann plötzlich auch noch Feuer.

Bottroper starb noch am Abend an den Folgen seines Unfalls

Die Feuerwehrleute konnten Thomas Kubiak aus dem Wrack befreien. Ein Rettungshubschrauber flog ihn ins Essener Uniklinikum, wo die Ärzte vergeblich um sein Leben kämpften. Der Bottroper verstarb noch am Abend an den Folgen des Unfalls.

„Als wäre dieser Schicksalsschlag nicht schon genug, sind wir seit dem Todestag auf der Suche nach seinen persönlichen Sachen, wie etwa Schlüssel für diverse Privat- und Firmenfahrzeuge sowie für Haus- und Firmengebäude, die er bei dem Unfall bei sich führte“, berichtet sein Bruder.

Thomas Kubiak betrieb im Boytal eine Firma für Fenster- und Türentechnik mit zwei Mitarbeitern. Die Schlüssel braucht die Familie jetzt, um den Betrieb fortzuführen und Aufträge abzuarbeiten, aber sie sind verschwunden. Ein Sachbearbeiter des Gladbecker Verkehrskommissariats hat der Familie bei der Fahndung nach den verschwundenen Schlüsseln geholfen: Offenbar existiert im Klinikum ein Protokoll von Einlieferung und Behandlung, in dem die Schlüssel aufgeführt sind. Danach verliert sich ihre Spur.

Bruder des Unfallopfers: „Uns als Familie wimmelt man ab“

Der Bruder des Unfallopfers macht deshalb auch das Uni-Klinikum für den Verlust der Schlüssel und Unterlagen verantwortlich: „Uns als Familie wimmelt man mit der Bemerkung ab, dass man keine Sachen habe. Ein anderes Mal gibt man zu, dass man über eine Dokumentation über die Sachen verfüge, die man uns aber verweigert.“

Auf WAZ-Anfrage gibt das Uniklinikum Essen keine Stellungnahme ab. Der Familie hat die Verwaltung des Klinikums aber inzwischen mitgeteilt, „dass die gesuchten Sachen nicht auffindbar sind“, und eine Entschädigung über die Versicherung der Klinik in Aussicht gestellt, berichtet Achim Kubiak.

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Wenigstens einen persönlichen Gegenstand hat Achim Kubiak nach dem Unfalltod seines Bruders zurückbekommen: „Das Handy meines Bruders hat ein Rettungssanitäter nach dem Unfall in meinen Briefkasten geworfen. Hat er im Rettungswagen gefunden, sagt er.“