Essen. Sommerhitze im Ruhrgebiet: Viele Familien strömen in die Freibäder. Doch wie lernen Kinder am besten schwimmen? Tipps für Eltern.

  • Sommerhitze im Ruhrgebiet: Die Freibäder sind besonders bei Familien ein beliebtes Ausflugsziel.
  • Doch wie lernen Kinder am besten schwimmen? Wann sollten sie einen Schwimmkurs besuchen? Und können Eltern ihren Kinder das Schwimmen auch alleine beibringen?
  • Die wichtigsten Tipps für Eltern im Überblick.

In welchem Alter sollten Kinder schwimmen lernen?

„Über diese Frage streiten sich die Gelehrten. Es kommt natürlich individuell aufs Kind an. Aber grob sagt man: Wenn Kinder zwischen fünf und sechs Jahre alt sind, sollten sie zu sicheren Schwimmern ausgebildet werden“, sagt Frank Zantis von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Nordrhein.

>>> Wird es in diesem Sommer wieder zu Problemen kommen, weil viele Kinder nicht schwimmen können? Mehr dazu lesen Sie hier: Freibäder im Ruhrgebiet: Warum Experte Sorge um Kinder hat

Wie finden Eltern einen Schwimmkurs für ihr Kind?

In den meisten Ruhrgebietsstädten sind die Plätze für Schwimmkurse knapp. Es fehlt an Schwimmlehrern und Bädern. „Die Wartelisten sind lang. Deshalb kann man nur an die Eltern appellieren, ihr Kind frühzeitig anzumelden“, sagt Zantis. Er rät dazu, bereits nach einem Kurs zu suchen, wenn das Kind um die vier Jahre alt ist. Auf dlrg.de gibt es eine Übersicht der Kurse in den jeweiligen Städten.

Wie lange brauchen Kinder, um schwimmen zu lernen?

„Viele Eltern melden sich bei uns und sagen: ,Wir fahren in drei Wochen in den Urlaub. Kann mein Kind vorher noch schnell schwimmen lernen?‘ Da muss ich ganz klar sagen: Das ist nicht möglich“, so Zantis. Wie lange es das Schwimmenlernen dauert, sei von Kind zu Kind unterschiedlich. Es hänge davon ab, wie fit das Kind generell ist und wie gut es von seinen Eltern vorbereitet wurde. „Man sollte in der Regel damit rechnen, dass es schon ein halbes oder ein Jahr lang dauert“, so Zantis.

Frank Zantis von DLRG Nordrhein über die Schwimmfähigkeit der Kinder in NRW.
Frank Zantis von der DLRG Nordrhein gibt Tipps, wann und wie Kinder am besten schwimmen lernen. © DLRG Nordrhein | DLRG Nordrhein

Was müssen Kinder können, um das Seepferdchen zu bestehen?

Die Baderegeln kennen, vom Beckenrand springen und anschließend 25 Meter schwimmen, in Bauch- oder Rückenlage und einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser heraufholen. Das Seepferdchen, offiziell heißt es Frühschwimmerabzeichen, gilt laut DLRG allerdings noch nicht als Nachweis für sicheres Schwimmen.

Wann bekommt man das Freischwimmer-Abzeichen?

Erst mit dem Schwimmabzeichen Bronze, auch Freischwimmer genannt, kann man laut DLRG nachweisen, dass man ein sicherer Schwimmer ist. Dafür muss man einen Köpper vom Beckenrand machen und im Anschluss 15 Minuten schwimmen, in Bauch- und Rückenlage, zwei Meter tief nach einem Gegenstand tauchen und vom Startblock oder Ein-Meter-Brett springen.

+++ Kennen Sie unseren Familien-Newsletter? Hier anmelden – und Freizeit-Tipps und vieles mehr erhalten +++

Müssen Kinder zwangsweise einen Kurs besuchen. Können Eltern ihnen das Schwimmen nicht selbst beibringen?

Mit dem eigenen Kind schwimmen zu üben, ist förderlich, ersetzt laut Zantis aber keinen Kurs: „Unsere Schwimmlehrer sind Profis. Sie achten auf viele Dinge, die Laien gar nicht auffallen. Zum Beispiel, ob die Finger richtig zusammen sind oder die Beinbewegung flüssig ist. Es sind Kleinigkeiten, die aber sehr wichtig sind.“

>>> Lesen Sie auch: Baden im Fluss: Diese Gefahren drohen Schwimmern im Sommer

Er rät Eltern trotzdem dazu, mit ihren Kindern zu üben. „Wenn die Kinder noch ganz klein sind, kann man ihnen zum Beispiel auch schon beim Baden in der Wanne ein bisschen Wasser über den Kopf gießen, damit sie das Gefühl kennenlernen“, rät Zantis. So könne das Kind sich frühzeitig ans Wasser gewöhnen – und die Angst davor verlieren.

+++ Wir bieten Ihnen auch bei WhatsApp regelmäßig Themen rund um den Familienalltag. Hier finden Sie uns bei WhatsApp +++

Sommerferien in NRW: Wir haben weitere Tipps für Sie gesammelt