Sommerferien in NRW: Die fünf besten Freilichtmuseen

NRW. In Freilichtmuseen kann die komplette Familie eine schöne Zeitreise genießen. Wir haben spannende Tipps in NRW in der Übersicht gesammelt.

In der alten Schmiede knistert das Feuer, im Backhaus duftet es nach frisch gebackenem Brot und in den Bauerngärten vor den Fachwerkhäusern sprießen fast vergessene Kräuter: Willkommen in den Freilichtmuseen in NRW. Wir stellen fünf besondere Orte vor, die so groß wie kleine Dörfer sind und das Leben von einst zeigen. Bei Sonnenschein ist der Besuch besonders schön.

Familienausflug in den Sommerferien: Das Freilichtmuseum Hagen

In Hagen steht das Handwerk im Mittelpunkt: Dort können Familien in verschiedenen Werkstätten des LWL-Freilichtmuseums bestaunen, wie die Menschen vor gut 200 Jahren in Westfalen gearbeitet haben. Da werden Seile geschlagen, Nägel geschmiedet, Papier geschöpft und Zigarren gerollt. An den Wochenenden darf man nachmittags in ausgewählten Werkstätten auch mitmachen. Kinder stellen dann zum Beispiel in der Blaufärberei Farben aus Pflanzen her.

Fachwerk in schöner Natur: In den historischen Häusern sind die Werkstätten untergebracht. Dort können Familien zuschauen, wie einst Seile geschlagen oder Papier geschöpft wurde. An den Wochenenden können Kinder auch mitmachen. © Alex Talash | Alex Talash

Auch Kaffee wird hier traditionell geröstet. Den können Besucher und Besucherinnen im „Tante-Emma-Laden“ erwerben. Ebenso Bier oder Bürsten, die ebenfalls im Museum am Mäckinger Bach hergestellt werden.

Die historischen Fachwerkhäuser sind in eine schöne Landschaft eingebettet. So ist der Besuch zugleich ein Spaziergang in der Natur mit Wasser, Wald und Wiesen. Für eine Pause wird der Picknickkorb ausgepackt. Oder man genießt von der Terrasse neben dem Brauhaus den Blick über das Mäckingerbachtal. Im „Gasthof zur Post“ gibt es Kaffee und Kuchen, Erfrischungen im Kiosk am Spielplatz. Handtücher nicht vergessen: Am Wasserspielplatz können sich Kinder austoben.

Mäckingerbach, Hagen; Ziel für das Navi: Selbecker Straße 200; 58091 Hagen
Haltestelle: „Freilichtmuseum“
Eintritt: Kinder und Jugendliche (bis einschließlich 17 Jahre): frei; Erwachsene: 8 €; Gruppen ab 16 Personen: 6,50 €; Ermäßigungsberechtigte: 4 €
Dienstag bis Samstag: 9 - 17:30 Uhr; Sonntag: 9 - 18 Uhr; Feiertage (auch am Montag): 9 - 17:30 Uhr
Mehr Info: Tel: 02331 7807-0 oder www.lwl-freilichtmuseum-hagen.de

Familienausflug in den Sommerferien: Das Niederrheinisches Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath

Wie haben die Menschen einst am Niederrhein gelebt und gearbeitet? Das zeigt das etwas kleinere Freilichtmuseum in der Dorenburg in Grefrath. Rundherum befinden sich historische Gebäude, die zu einer Zeitreise einladen. Es gibt ein Backhaus und eine Kornbrennerei, ein Sägewerk oder ein Feuerwehr-Spritzenhaus.

Rund um die Dorenburg befindet sich das Niederrheinische Freilichtmuseum in Grefrath, das die Arbeit und das Leben von einst beleuchtet. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Spannend für Kinder: Auf dem Gelände können sie auch ein Spielzeugmuseum besuchen. Wie haben Kinder früher gespielt, bevor es Computer und Spielkonsolen gab? Mehrere Modelleisenbahnen werden vorgeführt. An der Museumskasse gibt es eine Detektiv-Lupe, mit der Kinder geheime Texte im Museum lesen können. Gegen ein Pfand in Form einer 2 Euro-Münze können Familien zudem kostenlos einen Bollerwagen ausleihen, um das Gelände zu erkunden und auf Spielplätzen Halt zu machen.

Darüber hinaus gibt es Aktionstage: Noch vor den Ferien, am 29. und 30. Juni ist zum Beispiel Mittelaltermarkt. Jeden ersten Sonntag im Monat, von 14 bis 15 Uhr, finden im Museum zudem offene Führungen zu verschiedenen Themen für interessierte Erwachsene statt.

Am Freilichtmuseum 1, Grefrath; Ziel für das Navi: Stadionstraße 145, 47929 Grefrath
Haltestelle: „Eissportzentrum“
Eintritt: Kinder und Jugendliche (bis einschließlich 17 Jahre): frei; Erwachsene: 4,50 €, ermäßigt*: 3,50 €; Abendkarte (ab 60 Minuten vor Schließung): 2,00 €. Tickets sind auch online erhältlich.
Täglich außer montags: 10 bis 18 Uhr. November bis März: 10 bis 16 Uhr. Pfingstmontag geöffnet.
Mehr Info: Tel: 02158 9173 - 0 oder www.kreis-viersen.de/themen/freizeit/niederrheinisches-freilichtmuseum

Familienausflug in den Sommerferien: Der Archäologische Park Xanten

Im heutigen Xanten lebten einst die Römer – und genau dort kann man im Archäologischen Park erleben, wie deren Alltag und Arbeit aussah. Rekonstruierte Gebäude machen es richtig erfahrbar: Neben Handwerkshäusern gibt es auch einen Hafentempel und sogar ein Amphitheater. In Themenpavillons lernen Familien etwas über die Herrscher und die Gladiatoren, den Schiffs- und den Wagenbau. Durch eine Glasscheibe im Boden lassen sich die freigelegten Grundmauern von römischen Wohnhäusern bewundern.

Das Herzstück des Parks ist das Römermuseum. Rund 2500 Exponate lassen sich dort bestaunen, darunter ein römisches Schiff, das frei schwebend im Raum hängt. Rund 30 Mitmachstationen laden Kinder in der Ausstellung dazu ein, mehr über die Antike zu erfahren. Von Mai bis September können sie zudem an den Wochenenden zum Beispiel Mosaike nach historischem Vorbild legen.

Der rekonstruierte Tempel im Archäologischen Park Xanten – das Freilichtmuseum auf dem Gelände der ehemaligen römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana. © picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack

An jedem ersten Sonntag im Monat führen zudem Archäologinnen und Archäologen durch das LVR-Römermuseum. Die Führungen sind familienfreundlich. Wenn Kinder unter zwölf Jahren dabei sind, sollte man sich aber noch mal erkundigen, ob die jeweilige Tour passt. Auf den Wiesen in dieser antiken Welt lässt sich zwischendurch entspannen. Spielplätze gibt es auch. Am Eingang Stadtzentrum stehen außerdem zehn Bollerwagen zum Ausleihen bereit (Gebühr 3 Euro, Pfand 10 Euro).

Mehrere Eingänge, z.B. Am Amphitheater, 46509 Xanten
Haltestelle: z.B. „Am Rheintor“ (Eingang Hafentempel).
Eintritt: Kinder und Jugendliche (bis einschließlich 17 Jahre): frei; Erwachsene erhalten an jedem ersten Montag im Monat ebenfalls freien Eintritt. Ansonsten: 9 €, ermäßigt: 6 €
Täglich 9 bis 18 Uhr. (Im November nur bis 17 Uhr, Dezember bis Februar: 9 bis 16 Uhr)
Mehr Info: Tel: 02801 988 9213 oder apx.lvr.de

Familienausflug in den Sommerferien: Das Mühlenhof-Freilichtmuseum in Münster

Früher prägten viele Flügel das Bild rund um Münster. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren kaum noch Mühlen zu sehen. An die alte Zeit erinnert heute der Mühlenhof.

Eine historische Bockwindmühle bildet den Mittelpunkt des Freilichtmuseums. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe des Allwetterzoos und des LWL-Museums für Naturkunde. Aber man kann auch viele Stunden einfach auf dem idyllischen Mühlenhof verweilen. Da wachsen Kräuter im Bauerngarten, da wird ab und an auch Brot in der alten Backstube gebacken oder das Feuer in der Schmiede geschürt. An den Sonntagen wird immer mal wieder gezeigt, wie früher am Webstuhl gewebt wurde. Rund 30 alte Häuser sind teils im Münsterland abgebaut und auf dem Mühlenhof wieder aufgebaut worden.

Der Bauerngarten im Freilichtmuseum Mühlenhof in Münster. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Schafe grasen, Bienen summen, Hühner gackern und an Tischen unter Bäumen kann man bei Kaffee und Kuchen Platz nehmen. Der Dorfkrug hat mittwochs bis sonntags, von 11 bis 17.30 Uhr, geöffnet.

Theo-Breider-Weg 1, Münster
Haltestelle: „Mühlenhof“ oder „Torminbrücke“. Anlegestelle am Aasee für das Solarboot „Solaaris“: aaseeschifffahrt.de
Eintritt: Kinder unter 6 Jahren frei; Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren: 3,50 €; Erwachsene: 6 €, ermäßigt: 4 €
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr (April bis Oktober, danach verkürzte Öffnungszeiten)
Mehr Info: Tel: 0251 981200 oder muehlenhof-muenster.org

Familienausflug in den Sommerferien: Das Freilichtmuseum Detmold

Wie hat sich der Alltag im Laufe der vergangenen 500 Jahren verändert? Das erfahren Familien im LWL-Freilichtmuseum in Detmold, dem Westfälischen Landesmuseum für Alltagskultur. Rund 120 historische Häuser stehen auf dem großen Gelände dieses Freilichtmuseums. In den Werkstätten wird das alte Handwerk vorgeführt. Neben einer Schmiede und einer Backstube gibt es auch eine Töpferei und eine Textilwerkstatt sowie ein Fotoatelier.

Das Freilichtmuseum Detmold aus der Vogelperspektive: Fachwerk und Schieferfassaden, Bauerngärten und grüne Wiesen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Kinder können nicht nur Gärten sehen, die nach historischem Vorbild angelegt sind. Auch zum Teil vom Aussterben bedrohte Haustierrassen bestaunen sie, wie zum Beispiel die Senner Pferde, das Siegerländer Rotvieh oder die Lippegänse. Zudem gibt es Erkundungstouren, bei denen sie selbstständig Aufgaben lösen können, etwa zu den Fragen: Wie haben die Handwerker früher gelebt? Und was haben sie gegessen? (Je nach Erkundungstour ist das Angebot kostenlos oder es sind bis zu 5 € für eine kleine Gruppe zu zahlen.) Und im „Paderborner Dorf“ gibt es eine Spielscheune: Auf dem großen Heuwagen können die Kinder klettern, rutschen und toben.

Auch für Erwachsene gibt es Führungen und Mitmachaktionen, etwa für Garten- und Naturfreunde sowie Fans der Fotografie. Hier ist das aktuelle Programm. In mehreren Lokalen kann man sich stärken. Auch Picknickplätze, teils überdacht, stehen zur Verfügung.

Das Eingangs- und Ausstellungsgebäude wird derzeit umgebaut und das Außengelände umgestaltet. 2025 sollen die Arbeiten beendet sein. Mit Hilfe eines Flyers lassen sich auch die Bauprojekte erkunden.

Krummes Haus, 32760 Detmold
Haltestelle: „Sommertheater“ (wegen einer Baustelle wird derzeit diese Haltestelle empfohlen)
Eintritt: Kinder und Jugendliche (bis einschließlich 17 Jahre): frei. Erwachsene: 8 €; ermäßigt: 4 €; Kostenloser Eintritt an diesen Tagen: Sonntag, 19. Mai 2024, Freitag, 12. Juli 2024, Freitag, 16. August 2024.
Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen (auch an Montagen): 9 bis 18 Uhr; (23. März bis 31. Oktober)
Mehr Info: Telefon: 052 31 / 706 - 0 oder lwl-freilichtmuseum-detmold.de