Ab sofort gibt es bei Aldi Nord und Süd einen Liter Vollmilch für 59 statt 69 Cent. Auch Würstchen oder Hackfleisch werden günstiger. Milcherzeuger betrachten die Strategie des Preisführers mit Sorge.

Berlin. Gute Nachricht für Aldi-Kunden, schlechte Kunde für Milchbauern und Landwirte: Wegen des nach eigenen Angaben bestehenden Überangebots auf dem Milch- und Fleischmarkt senkt der Discounter zum Wochenstart die Preise. Ab Montag kostet der Liter Vollmilch statt 69 Cent nur noch 59 Cent, wie Aldi Nord und Aldi Süd mitteilten. Auch Milchprodukte wie Quark oder Sahne werden demnach um vier bis sechs Cent billiger. Beide Ketten reduzieren zudem die Preise für Fleischprodukte wie Bratwürste, Schweinekoteletts oder Hackfleisch.

Aldi ist Preisführer; viele Discounter und Supermärkte werden erfahrungsgemäß binnen kurzer Zeit nachziehen und ihre Preise für Milch und Fleischprodukte ebenfalls senken.

Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Milchbauern noch hohe Preise erzielen können. Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) erreichte das von den Molkereien gezahlte Milchgeld 2013 ein Rekordniveau. Grund war auch eine hohe Nachfrage weltweit.

Bei Milcherzeugern wird die Entwicklung mit Sorge betrachtet. „Wir steuern wieder auf eine Krise zu“, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter der dpa. Ein weltweit hohe Milchproduktion, eine schwächere Nachfrage aus China und die Sanktionen Russlands drückten auf die Preise.

Unterdessen erweitert Aldi Süd an diesem Montag auch seine Produktpalette um einige Markenartikel. Ab sofort bieten die Filialen auch Spirituosen wie Baileys, Chantré, Jägermeister, Ramazzotti und Wodka Gorbatschow dauerhaftan. An dem Vertrieb von Eigenmarken-Spirituosen ändere sich laut Unternehmensmitteilung nichts.