Die Geschwister Katharina und Michel Klimkeit bringen Premiumkaffee in den Handel
Einen Kaffee kann Katharina Klimkeit in letzter Zeit häufiger vertragen. Als Muntermacher und Motivator für das volle Pensum aus Hochschulstudium und Gründung, Klausuren und Buchhaltung: Klimkeit studiert General Engineering an der Technischen Universität Harburg im zweiten Semester. Ein englischsprachiger Studiengang, der sehr zeitintensiv ist. Doch damit nicht genug: Nebenbei gründet sie mit ihrem Bruder Michel den Kaffeeimport „Koa Heights: Koa ist ein sehr edles Holz, das es nur auf Hawaii gibt. Zugleich bedeutet es ,mutig‘ auf Hawaiianisch“, erklärt die Absolventin der Internationalen Schule Hamburg die Namensgebung. Height ist englisch und bedeutet Höhepunkt, aber auch Blütezeit im übertragenen Sinne.
Mutig sind Katharina und Michel Klimkeit allemal, mit 20 und 24 Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Dabei sind Gründer in der Familientradition eher selten, wie Katharina versichert. Dafür gab es einen gemeinsamen Familienurlaub auf Hawaii, dahin, wo vulkanische Böden edle Kaffeebohnen mit einem „vollen, fruchtigen Geschmack“ hervorbringen, den die Klimkeits ausgiebig testeten. Zurück in Hamburg, der „großen Kaffeehandelsstadt“ mussten die Geschwister feststellen: Den hawaiianischen Ka’u-Kaffee gab es in Deutschland bis dato nicht. „Das ist die Marktlücke, in die wir gesprungen sind“, sagt die 20-Jährige.
Das klingt sehr leicht, aber hinter der Jungunternehmerin liegen einige Nachtschichten. „Das hat seinen Preis, wir wollen ja das Studium nicht vernachlässigen.“ Schließlich ist Katharina mit der Doppelbelastung nicht allein, ihr Bruder hat gerade den Bachelor in VWL abgeschlossen. Die jeweilige Studienrichtung war prägend für die Aufgabenverteilung. „Michel verantwortet die Finanzen und baut den Vertrieb auf, ich übernehme Marketing, Design und Buchhaltung“, sagt Katharina.
Wobei ein ingenieurwissenschaftliches Studium da nur bedingt hilfreich ist: „Als Werkstudentin habe ich schon für Marketing und PR gearbeitet, und das Unternehmerische interessiert mich grundsätzlich: Wie bringt man eine Produktidee auf den Markt?“ Da ist es erst einmal egal, ob es sich um eine technische Erfindung oder ein Genussmittel handelt; auf jeden Fall ist Letzteres für die Gründer günstiger. „Wir hoffen, mit einer Investition von 10.000 Euro auszukommen“, sagt Katharina. Das geht bei einem Rohkaffee, den sie in kleinen Mengen aus Hawaii importieren, in einer Lohnrösterei mild rösten lassen, schön verpacken, im elterlichen Keller lagern und schließlich für 24,90 Euro das halbe Pfund in den Feinkosthandel bringen.
Fast zehn Cent pro Gramm Kaffee? „Qualität hat ihren Preis“, sagt Katharina. „Koa Heights ist für Leute, die sich auch mal etwas gönnen wollen.“ Wie viel vom Endkundenpreis bei den Gründern übrig bleibt, will sie aber nicht verraten. Nur dass es nicht viel sei. Dass Diskretion zum Geschäftsleben dazugehört, hat Katharina schon gelernt. „Man muss die potenziellen Partner auf den Geschmack bringen.“
Mit offenen Karten spielen und dennoch so professionell wie möglich auftreten, das hat bereits Wirkung gezeigt: Der Gourmetshop Oschätzchen ist erster Vertriebspartner. Weitere sollen folgen, erst mal in Hamburg, dann bundesweit. Zusätzliche Produktideen hat das Gründerduo noch in petto. Sofern sich das alles zeitlich vereinbaren lässt. Katharinas Tipp: „Dranbleiben, nichts aufschieben, Hilfe einfordern.“
E-Mail: katharina@koaheights.de