Hamburg. Zuvor ist eine Kundgebung der Beschäftigten in Bremen geplant – auch Hamburger erwartet. Ver.di droht mit weiteren Maßnahmen.

Am heutigen Dienstag finden in Bremen die nächsten Gespräche zwischen der Gewerkschaft Ver.di und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) über einen Lohntarifvertrag für rund 12.000 Beschäftigte statt. Ver.di hat im Vorfeld ein „deutlich verbessertes Angebot“ der Arbeitgeberseite gefordert.

„Das zuletzt vorgelegte Angebot ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber reicht noch nicht aus“, sagte Ver.di-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth. Die angebotene Entgelterhöhung lasse die Beschäftigten mit den Auswirkungen der aktuellen Preissteigerungsrate weitestgehend allein; zudem bestehe das Angebot auch aus Entgelt-Elementen, die den Beschäftigten ohnehin zustünden.

Hafen Hamburg: "Beschäftigte halten Laden am Laufen"

„Die Beschäftigten haben als Teil der kritischen Infrastruktur in den letzten Jahren bis an die Belastungsgrenze durchgehend gearbeitet. Sie halten als systemrelevante Beschäftigte der Lieferketten nach wie vor den Laden am Laufen. Sie haben Anerkennung und einen gerechten Anteil verdient“, so Schwiegershausen-Güth. Sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde keinen Durchbruch geben, seien weitere Arbeitskampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen, hieß es von Ver.di.

Die Gewerkschaft verlangt für die Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Betrieben in Niedersachsen, Bremen und Hamburg eine Erhöhung der Entgelte um 1,20 Euro pro Stunde sowie einen „tatsächlichen Inflationsausgleich“. Zudem fordert Ver.di die Erhöhung der Jahreszulage für Vollcontainerbetriebe um 1200 Euro sowie eine Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Vor Beginn des Treffens ist in Bremen eine Kundgebung der Beschäftigten geplant, auch Hamburger Hafenarbeiter werden erwartet. Treffpunkt ist um 8.00 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Bremen, die Abschlusskundgebung ist um 11.00 Uhr geplant.