Hamburg. Firma hatte keine Zulassung für die Reparaturen, heißt es vom Senat. Giftiges Löschwasser wird aus dem Containerschiff abgepumpt.
Neue Vorwürfe in dem Fall des Brandes im Hafen. Eine Firma, die den Frachter "Arauco" reparieren wollte, hätte diese Arbeiten nicht ausführen dürfen. Am 1. September war ein Brand auf dem Containerschiff ausgebrochen, der erst nach drei Tagen gelöscht werden konnte.
Der Senat bestätigte eine entsprechende Anfrage des Linken-Politikers Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion. Demnach war die Zulassung eines mit den Reparaturen beauftragten Unternehmens für Schweißarbeiten, die das Feuer ausgelöst haben, abgelaufen. Nach den Ermittlungen der Wasserschutzpolizei hatten drei Arbeiter Schweißarbeiten auf der Backbordseite im hinteren Bereich des Frachters durchgeführt. Nach einer Pause, die gegen 13 Uhr beendet war, gab es bei der Inbetriebnahme des Schweißgerätes eine Explosion. Die 32, 33 und 60 Jahre alten Männer wurden dabei leicht verletzt. Welchem Zweck die Arbeiten dienten, ist bisher — so die Antwort des Senats — nicht geklärt.
Im Video: Brand auf Containerschiff
Spezialisten erst 28 Stunden später vor Ort
Zudem kritisierte Hafenpolitiker Hackbusch, das Krisenmanagement der Feuerwehr habe versagt. Erst 28 Stunden nach dem Ausbruch des Brandes seien Spezialeinheiten ausgerückt, die das Feuer in den Griff bekommen konnten.
Noch immer beschäftigt der Fall die Spezialisten: Das Schiff wird jetzt nach Steinwerder gebracht, wo das stark verunreinigte Löschwasser abgepumpt werden muss.
Der Einsatz auf dem Containerschiff zog sich über insgesamt 83 Stunden hin. Erst am späten Sonnabend konnte die Feuerwehr Entwarnung geben. Zuvor hatte man zunächst versucht, die Flammen mit Kohlendioxid zu ersticken. Der anschließende Versuch, den Laderaum mit Elbwasser zu fluten war ebenfalls gescheitert. Erst als die Feuerwehr mit Unterstützung von Airbus und der Holborn Raffinerie rund 45.000 Liter Schaummittel einsetzte, konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.