Dass ein Tagesgeldkonto attraktiver als ein Sparbuch ist, wissen Anleger. Aber wie hoch die Zinssätze auf dem Markt sind, vermutlich nicht.

Manche Banken und Direktbanken locken ihre Kunden mit attraktiven Neukundenangeboten, die sich auf dem zweiten Blick aber als weniger lukrativ erweisen. Mehr als 1,25 Prozent auf sein Tagesgeld zu erhalten, klingt verlockend, aber viele Angebote gelten nur für eine bestimmte Zeit – und die ist in der Regel nicht länger als drei oder vier Monate.

Wer also plant, ein Tagesgeldkonto zu eröffnen oder seinen Tagesgeldkonto-Anbieter zu wechseln, sollte sich das Kleingedruckte vorab genauer durchlesen. Es lohnt sich auch immer, den Tagesgeld-Markt im Auge zu behalten. Denn wenn die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins herabsenkt, werden oft auch die Zinsen für Tagesgeldkonten gesenkt. Im umgekehrten Fall gilt aber auch: Steigt der Leitzins, profitieren Anleger von besseren Zinssätzen.

Die aktuell besten Tagesgeld-Zinsen

Bei der maltesischen Fimbank erhalten Anleger eine Rendite in Höhe von 1,41 Prozent, wenn sie 5.000 Euro für zwölf Monate anlegen. Das entspricht exakt 70,45 Euro Zinsen. Beim Fimbank-Angebot sollte man aber beachten, dass es zwar das renditereichste Angebot darstellt, aber Anleger nicht täglich über ihr Geld verfügen können. Wenn man es ganz genau nimmt, handelt es sich beim Fimbank-Angebot nicht um ein wirkliches Tagesgeldkonto, sondern vielmehr um eine Anlageform.

Sparer, die auf der Suche nach einem echten Tagegeldkonto sind, fahren mit dem Angebot der niederländischen Leaseplan Bank (1,06 % Rendite) oder dem Renault Bank-Angebot (1,03 %) am besten. Banken wie die ING Diba oder die Deutsche Pfandbriefbank (pbb direkt) müssen sich mit ihren Zinssätzen von 1,0 % bzw. 0,80 % aber auch nicht verstecken.

Einige ausländische Direktbanken nutzen den deutschen Anlagemarkt vermehrt als rentable Möglichkeit zur kurzfristigen Kapitalbeschaffung. Um in kurzer Zeit viele Neukunden zu gewinnen, erhöhen sie ihre Zinssätze – woraufhin deutsche und andere ausländische Konkurrenten oft nachziehen und ebenfalls kurzzeitig bessere Endverbraucher-Konditionen anbieten.

Wer jetzt aber denkt, dass ein Tagesgeldkonto einer ausländischen Bank unsicherer als das einer deutschen ist, dem sei gesagt, dass die gängigsten Banken der EU-weiten, gesetzlichen Einlagensicherung angehören. Das bedeutet, dass alle Kundeneinlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Person im Falle einer Insolvenz abgesichert sind.

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