Erst vor zwei Wochen hatte die Konkurrenzagentur Standard & Poor's (S&P) die Bonität von neun Euro-Ländern herabgestuft.
London. Die Ratingagentur Fitch hat wie erwartet die Kreditwürdigkeit von fünf Staaten der Eurozone herabgestuft. Schlechtere Noten bekamen unter anderem volkswirtschaftliche Schwergewichte der Eurozone, Italien und Spanien. Erst vor zwei Wochen hatte die Konkurrenzagentur Standard & Poor's (S&P) die Bonität von neun Euro-Ländern herabgestuft, darunter auch die von Frankreich. Die Überprüfung von Italien, Spanien, Irland, Belgien, Zypern und Slowenien, die Mitte Dezember auf «Rating Watch Negative» gesetzt worden waren und denen somit eine Abstufung drohte, sei beendet worden, hieß es in einer Erklärung der Analysten am Freitag.
Spaniens Langfrist-Rating wurde auf «A» von «AA-» herabgestuft, Italiens auf «A-» von «A+». Irland wurde mit «BBB+» bestätigt. Der Ausblick für alle Länder ist negativ. Damit liegt die Wahrscheinlichkeit bei über 50 Prozent, dass innerhalb der kommenden zwei Jahre die Bewertungen erneut gesenkt werden. Die Herabstufung sei die Folge «der deutlichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Aussichten» in Europa, hieß es in der Begründung von Fitch. Zudem fehle es an einer glaubwürdigen finanziellen Brandschutzmauer gegen die Ansteckungs- und Liquiditätskrisen. Die Analysten kritisierten die Politik der kleinen Schritte europäischer Entscheidungsträger, wodurch Europa weiterhin starken finanziellen Schwankungen ausgesetzt sei. Die Volatilität erschwere es den Regierungen, ihre Schulden zurückzuzahlen.
Belgien wurde um eine Note auf «AA» von «AA+» herabgestuft, Zypern um ebenfalls eine Note auf «BBB-» von «BBB» und Slowenien um zwei Noten auf «A» von «AA-». Fitch erklärte, es seien weitere Reformen nötig, darunter eine größere Integration bei der Fiskalpolitik. Ein Ende der Krise in der Eurozone gebe es nur bei Einsetzen einer breit angelegten wirtschaftlichen Erholung. (dapd)