Frankfurt am Main. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt erneut die Zinsen im Euroraum. Der Einlagenzins verringert sich um 0,25 Prozentpunkte.

Die Inflationswelle in der Eurozone klingt ab, doch die Sorge um die schwache Konjunktur wächst. Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag die Leitzinsen das vierte Mal in diesem Jahr gesenkt. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagenzins, den Banken für bei der EZB geparkte Gelder erhalten, verringert sich um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.

Volkswirte rechnen damit, dass die Notenbank die Leitzinsen im nächsten Jahr noch weiter herabsetzen wird. Denn Handelskonflikte etwa mit den USA und ihrem wiedergewählten Präsidenten Donald Trump könnten die schwächelnde Konjunktur in Europa zusätzlich unter Druck setzen.

Zins für Geschäftsbanken wird ebenfalls gesenkt

Der Zins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, wird ebenfalls erneut gesenkt: von 3,4 Prozent auf 3,15 Prozent. Tendenziell sind niedrigere Leitzinsen gut für die Konjunktur: Kredite werden erschwinglicher, Firmen und Privatleute – etwa Hausbauer – kommen günstiger an Finanzierungen für Investitionen und können so für Wirtschaftswachstum sorgen.

Ökonomen hatten mit der erneuten Zinssenkung gerechnet, teilweise hatte es Spekulationen über einen noch größeren Schritt von 0,5 Prozentpunkten nach unten gegeben. Dass die große Teuerungswelle in der Eurozone vorbei ist, eröffnet Spielräume für die Währungshüter.