Düsseldorf/Berlin. Der Ex-Minister soll in den Aufsichtsrat von Rheinmetall gewählt werden. So begründet Gabriel sein Engagement für den Rüstungskonzern.
Der frühere Bundeswirtschafts- und Außenminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel (65) soll Mitglied im Aufsichtsrat des Rüstungsherstellers Rheinmetall werden. Wie der Düsseldorfer Konzern mitteile, beschloss der Aufsichtsrat, Gabriel als Mitglied des Gremiums zu nominieren. Die Wahl soll demnach bei der Hauptversammlung im Mai erfolgen und gilt als wahrscheinlich.
Neben Gabriel nominierte der Aufsichtsrat die Bahn-Managerin und Wissenschaftlerin Sabina Jeschke. Mit diesen Personalien „unterstützen wir das strategische Ziel Rheinmetalls, als Technologie- und Innovationstreiber für die industrielle Entwicklung auf militärischen wie auch zivilen Märkten zu wirken“, sagte Aufsichtsratschef Ulrich Grillo. Susanne Hannemann und Klaus-Günter Vennemann scheiden demnach nach der Hauptversammlung am 13. Mai aus dem Gremium aus.
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Gabriel schon in mehreren Aufsichtsräten aktiv
Seine Mitgliedschaft soll Gabriel zufolge als Beitrag verstanden werden, „offensiv mit der Notwendigkeit einer starken und leistungsfähigen Verteidigungsindustrie in Deutschland und Europa umzugehen“. Kommende Generationen könnten demnach nur dann in einem friedlichen Europa aufwachsen, „wenn die Rückkehr des Krieges als Mittel der Politik nicht erfolgreich ist“. Militärische Stärke sei dafür eine wesentliche Voraussetzung. „Die Bundeswehr muss wieder verteidigungs- und damit kriegstauglich gemacht werden, die europäische Säule der Nato wieder abschreckungsfähig werden.“ Dafür bedürfe es unter anderem „eines starken nationalen und europäischen Champions wie Rheinmetall“.
Ex-Minister Gabriel sitzt ebenfalls im Aufsichtsrat der Deutschen Bank und bei Siemens Energy. Seinen Posten als Aufsichtsratschef bei Thyssenkrupp Steel hatte er nach einem Streit um die Zukunft der Stahlsparte aufgegeben.
Rheinmetall ist mit Abstand die größte deutsche Rüstungsschmiede, die Zentrale des Konzerns mit rund 30.000 Beschäftigten ist in Düsseldorf. Der Wachstumskurs geht steil nach oben, die Auftragsbücher sind auch aufgrund der aktuellen Lage proppevoll. Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs hat sich der Aktienkurs von Rheinmetall fast versechsfacht. Die Firma stellt Panzer, Militär-Lastwagen, Flugabwehr-Geschütze, Artillerie, Drohnen und Munition her.