Berlin. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger hat Probleme mit dem Internetanbieter. Auch, weil viele einer Technologie zu wenig Beachtung schenken.

Trauriger Spitzenwert: In Deutschland ist das Internet einer neuen Studie zufolge offenbar besonders störanfällig. Gut jeder zweite Deutsche (53 Prozent) meldet regelmäßig Probleme mit der Datenverbindung in den eigenen vier Wänden. Im internationalen Vergleich unter den Industrienationen liegt Deutschland damit gleichauf mit den USA, heißt es in einer neuen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die dieser Redaktion exklusiv vorliegt.

Als Reaktion auf dem Ärger mit dem Internet wechseln die Deutschen vergleichsweise häufig den Anbieter: 32 Prozent der Kundinnen und Kunden in Deutschland überlegen, aktuell einen Vertrag bei einem neuen Internetprovider abzuschließen. 22 Prozent der Haushalte hierzulande sind schon einen Schritt weiter und haben in den vergangenen zwölf Monaten ihren Internetanbieter gewechselt. Auch das ist laut Studie im internationalen Vergleich ein hoher Wert. In Großbritannien (19 Prozent), Schweden (18 Prozent), den USA (15 Prozent) oder Spanien (13 Prozent) entschieden sich zuletzt weniger Haushalte zu diesem Schritt.

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Mit Blick auf die Kosten für den eigenen Internetanschluss liegen die Deutschen im Vergleich unter den Industrieländern leicht unter dem internationalen Mittel. Durchschnittlich zahlt man hierzulande 43 Euro, international sind es 50 Euro im Monat. Unter den einzelnen Staaten bestehen teils aber große Unterschiede: Nutzer in der Schweiz zahlen mit 80 Euro fast doppelt so viel wie Kunden in Deutschland. Menschen in Südkorea (26 Euro) und Italien (28 Euro) überweisen am wenigsten Geld an ihren Provider.

„Vor allem das Beispiel Südkorea zeigt: eine gute Glasfaserabdeckung muss nicht zu höheren Preisen führen – im Gegenteil. Neun von zehn Haushalten sind dort an ein Netz mit der schnellsten Verbindungstechnologie angeschlossen, zahlen aber im internationalen Vergleich sehr wenig“, sagte Jens Christian Wolter, Partner bei EY, dieser Redaktion.

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    In Deutschland hingegen gehen EY zufolge nur „verhältnismäßig wenige Verbraucher“ den Schritt hin zu der Glasfasertechnologie, die schnellere und stabilere Verbindungen verspricht. Laut EY liege das auch daran, dass die Ausbausituation von VDSL und Kabel hierzulande „sehr gut“ sein und Glasfaser wiederum in der Wahrnehmung der Kunden als „deutlich teurer“ gelte. Das Interesse an der Technik ist dabei durchaus vorhanden: Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) kann sich einen Wechsel des Internetanbieters vorstellen, wenn das neue Angebot Glasfaser-Technologie beinhaltet. EY empfahl den Anbieter, Vorteile von Glasfaser klar zu kommunizieren und einen Wechsel so kundenfreundlich wie möglich zu machen.

    Für die Umfrage, die sogenannte „Digital Household Study“, wurden 20.000 Menschen weltweit befragt, 1000 davon in Deutschland.