Berlin. Nach einem Umsatz-Boom während Corona steckt Knaus Tabbert schon seit längerem in der Krise. Nun gab es dort eine Razzia. Das steckt dahinter.
Die Krise beim bayerischen Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert verschärft sich weiter: Am Sitz des Unternehmens in Jandelsbrunn gab es eine Razzia aufgrund von Korruptionsvorwürfen. 165 Polizisten durchsuchten mehrere Büro- und Geschäftsräume Knaus Tabberts. Auch in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Saarland, Hessen, Rheinland-Pfalz sowie in der Schweiz gab es Razzien. Es wurden digitale und physische Dokumente sichergestellt. Knaus Tabbert bestätigte die Durchsuchung und stellte klar, dass nicht gegen das Unternehmen selbst ermittelt wird.
Vielmehr stehen im Fokus der Korruptionsermittlungen der Staatsanwaltschaft Landshut zwei Manager des Knaus Tabberts aus dem Bereich der Autobranche und ein Verantwortlicher einer saarländischen Investmentgesellschaft. Sie sollen Bestechungsgelder angenommen haben und im Gegenzug Zulieferer bevorzugt behandelt haben. Die beiden verdächtigen Manager sitzen bereits in Untersuchungshaft und wurden nun auch vom Aufsichtsrat des Unternehmens abberufen. Für alle Beschiuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
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Die Ermittlungen gegen die beiden Manager und ihre Entlassung sind die neuesten Einschnitte eines turbulenten Jahres bei Knaus Tabbert. Bereits im Februar hatte Finanzvorständin Caroline Schürmann gekündigt – nach gerade einmal 15 Monaten. Ende Oktober verkündete dann auch Vorstandschef Wolfgang Speck seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen. Vergangene Woche wurde der niederländische Aktionär Wim de Pundert in einer Doppelrolle als Vorstandschef und Finanzvorstand – zuvor saß er im Aufsichtsrat.
Nach einem Boom während der Corona-Pandemie – als sich viele Menschen ein Wohnmobil anschafften, steckt die Branche nun in einer Krise. Wegen fehlenden Absatzes steht bei Knaus Tabbert aktuell die Produktion am bayerischen Firmensitz sowie im ungarischen Werk Nagyoroszi still, um die Lagerbestände zunächst aufzubrauchen. Aufgrund der fehlenden Nachfrage hat das Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnprognosen für dieses Jahr gesenkt.
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