Berlin. Deal oder kein Deal? In der Sendung stecken Investoren viel Geld in hoffnungsvolle Firmengründungen. Doch eine konkrete Schwäche gibt es.

Die Vox-Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ begeistert auch in ihrer 16. Staffel noch immer Millionen Zuschauer. Das Konzept der Show ist dabei so einfach wie fesselnd: Woche für Woche buhlen junge Firmengründerinnen und -gründer um Investments von Geldgebern wie Ralf Dümmel, Carsten Maschmeyer und Dagmar Wöhrl. Mal gibt es einen Deal – und mal eben nicht.

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Aufbau und Inhalt von „Die Höhle der Löwen“ haben sich praktisch seit dem Start 2014 nicht verändert. Verena Pausder, selbst Gründerin und seit Ende des vergangenen Jahres Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Deutsche Start-ups, sieht darin einen Schwachpunkt.

Pausder zu „Die Höhle der Löwen“: „Nicht nur das Buhlen um Geld zeigen“

„Ich würde nicht nur das Buhlen um Geld zeigen, sondern vor allem, was danach aus den Unternehmen wird“, sagte Pausder im Gespräch mit dieser Redaktion. „Nach der Investorenrunde zu gucken, wer zuerst die Million Umsatz gemacht hat oder zuerst 100 Arbeitsplätze geschaffen hat – das würde mich mehr interessieren“, erklärte sie weiter.

Verena Pausder bei der Veuve Clicquot - Business Woman Award 2019 in der Französischen Botschaft in Berlin. *** Verena P
Verena Pausder ist seit dem vergangenen Jahr Vorsitzende des Bundesverbands Deutsche Start-ups. © imago images/Eventpress | IMAGO stock

Grundsätzlich wird in der Sendung auch immer wieder gezeigt, wie es einzelnen Firmen nach dem Einstieg der Investoren ergangenen ist. Einen Wettbewerbscharakter entwickeln diese Einblicke in das Geschehene bei den jeweiligen Gründern aber nicht.

„Die Höhle der Löwen“ hat Unternehmertum in deutsche Wohnzimmer gebracht

Pausder kann der Fernsehshow generell jedoch viel abgewinnen. „Sie verkürzt das sicher sehr stark, aber was die Sendung geschafft hat, ist das Thema Gründen in die Diskussion bringen. Überhaupt mal zur Primetime Platz für das Unternehmertum zu machen, hat dazu geführt, dass man nicht nur denkt, man könne nur Topmodel oder Superstar werden“, sagte Pausder. Das sei erst mal positiv.

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Die in Bielefeld aufgewachsene Pausder stammt selbst aus einer Unternehmerfamilie. Ihre erste Gründung war eine Salatbarkette. Erfolgreicher wurde sie dann mit dem Aufbau des Berliner Kinderspielesoftwareunternehmens Fox & Sheep.