Berlin. Der Modehändler kämpft um sein weiteres Bestehen. Jetzt sind wichtige Verhandlungen erfolgreich verlaufen. Was das für Esprit bedeutet.

Die insolvente Modekette Esprit sucht einen neuen Investor. Der Verkauf wurde bislang dadurch erschwert, dass die Rechte für Marken, Lizenzen und Internetdomains bei der Muttergesellschaft in Hongkong lagen – und nicht bei der insolventen Esprit Europe GmbH und sechs weiteren deutschen Gesellschaften. Doch in dieser Sache ist Informationen dieser Redaktion zufolge nun ein Durchbruch gelungen.

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„Die Geschäftsführung der deutschen Esprit-Gesellschaften verhandelt unverändert mit mehreren Adressen über Fortführungsoptionen. Mit der Esprit-Zentrale in Hongkong besteht eine Vereinbarung, die den notwendigen rechtssicheren Transfer der Esprit-Markenrechte in Europa regelt“, teilte ein Sprecher von Esprit mit und bestätigte entsprechende Informationen, wonach sich Holding und die insolventen Gesellschaften auf einen Weg verständigt haben.

Erzielter Durchbruch: Die Verkaufsverhandlungen könnten wieder Fahrt aufnehmen

Die Vereinbarung sieht vor, das operative, insolvente Geschäft gemeinsam mit Rechten für Marke, Lizenzen für die Produktion sowie den Internetdomains an einen neuen Geldgeber zu verkaufen. Der Erlös soll zwischen Insolvenzmasse und Holding aufgeteilt werden. Der Esprit-Gläubigerausschuss soll dafür nach Informationen dieser Redaktion grünes Licht gegeben haben. Zu den Gläubigern von Esprit zählen unter anderem die Arbeitsagentur, Krankenkassen, das Finanzamt und einige Lieferanten. Anzunehmen ist, dass alle von ihnen bei einem Verkauf nur einen Teil ihrer geforderten Beträge wiedersehen.

Der erzielte Durchbruch zwischen Holding und den insolventen Europagesellschaften könnte nun dafür sorgen, dass Verkaufsgespräche um das Esprit-Geschäft wieder Fahrt aufnehmen. Esprit betreibt in Deutschland 56 eigene Shops und beschäftigt im Verkauf sowie in der Zentrale in Ratingen bei Düsseldorf gut 1500 Mitarbeiter. In der Frage, wie und ob ein Investor, das Geschäft übernimmt, drängt durchaus die Zeit.

Gespräche mit zwei Interessenten: Wem bessere Chancen eingeräumt werden

Einerseits müssen zeitnah neue Waren für das kommende Winter- und Frühjahrsgeschäft bestellt werden, andererseits droht ab 1. August die Eröffnung des regulären Insolvenzverfahrens. Dann müssten – anders als im derzeitigen vorläufigen Verfahren – die Gehälter der Angestellten wieder von den Esprit-Gesellschaften selbst getragen werden.

Zu den Interessenten von Esprit gehören – wie berichtet – weiterhin die Düsseldorfer Modekette Peek & Cloppenburg sowie der Londoner Investment-Spezialist Alteri, dem zum Beispiel die Modemarken Street One und Cecil sowie der deutsche Babyausstatter Baby Walz gehört. Beobachter räumen Informationen dieser Redaktion zufolge inzwischen Alteri bessere Chancen ein, das Esprit-Europageschäft zu übernehmen.