Beliebte Hamburger Restaurantkette Block House erhält die Note „mangelhaft“ für seinen Burger – und wehrt sich dagegen.
- Öko-Test hat 17 vegane Burgerpatties von Supermärkten und Discountern getestet
- Blockhouse bekommt von Öko-Test für sein Produkt die Note „mangelhaft
- Die Hamburger Restaurantkette reagiert auf Kritik
Hamburg. Das kann einem schon den Appetit verderben: Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat 17 vegane Burgerpatties von Supermärkten und Discountern getestet und dabei in insgesamt sieben Fleischersatzprodukten Mineralölbestandteile gefunden. In drei der pflanzenbasierten Patties hatte das beauftragte Labor nach Angaben von „Öko-Test“ aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe, sogenannte MOAH, gefunden.
Betroffen sind die veganen Burger von Block House, der Drogeriemarktkette dm sowie dem Lebensmittelhersteller Followfood. MOAH gelten als hoch bedenklich, da sich darunter krebserregende Verbindungen befinden können.
Öko-Test: Block House wehrt sich gegen Note „mangelhaft“
Block House will die Gesamtbewertung seiner veganen Patties mit „mangelhaft“ in der aktuellen Ausgabe von Öko-Test nicht ohne Weiteres hinnehmen. Auf Anfrage erklärte eine Firmensprecherin: „Die von Öko-Test zur Verfügung gestellten Analysewerte irritieren uns allerdings hinsichtlich der Interpretation einzelner Bestandteile. Zu den Anmerkungen im Magazinartikel mit der Überschrift ,Gut burgerlich?’ stellen wir fest, dass es sich bei den genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte handelt, sondern um solche, die von Öko-Test selbst festgelegt wurden.“ Dazu komme, dass der Block House Vegan Burger in allen anderen Kategorien mit ,sehr gut’ abgeschnitten habe.
Der fleischlose Burger wird nach Firmenangaben mit Proteinen aus Sonnenblumen und Ackerbohnen hergestellt – ohne Zusatz von Farbstoffen, Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen. Die Packung mit zwei 125-Gramm-Patties kostet 5,49 Euro. Übrigens das teuerste der getesteten Produkte.
Fünf vegane Burger bekommen Note „sehr gut“
Fünf vegane Burger waren mit „sehr gut“ bewertet worden: Alnatura Rote Linsen Burger vegan (Alnatura), Soto Burger Süßkartoffel (Organic Veggie Food), Food For Future Vegane Burger Patties (Penny), Rewe Beste Wahl Vegane Burger Patties (Rewe) und Vehappy Vegane Burger Patties (u.a. Edeka, Netto).
„Öko-Test“ hatte zuletzt 2019 die Veggie-Klassiker getestet, die zumeist auf Seitan (Weizeneiweiß), Erbsen, Soja oder anderen Hülsenfrüchten basieren. Die werden längst nicht mehr nur von Veganerinnen oder Vegetariern zwischen Brötchenhälften geklemmt, sondern immer häufiger auch von Flexitariern. „Besser ist es nicht geworden“, sagen die Tester vier Jahre später.
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Im „Mein Veggie Tag The Wonder Burger“, der bei Aldi Nord und Aldi Süd erhältlich ist, wurden sogar die noch kritischer gesehenen MOSHs (gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe) festgestellt, wie „Öko-Test“ berichtet. Deshalb belegt das Produkt im Test den letzten Platz. Beide Stoffe sind nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung in Lebensmitteln unerwünscht, auch wenn noch nicht abschließend geklärt ist, welche Auswirkungen der langfristige Verzehr dieser Stoffe auf den Menschen hat.
Positiv werteten die Tester, dass Pestizide so gut wie kein Thema waren – obwohl die veganen Burger-Patties auf Gemüse oder Getreide basieren. Lediglich einmal wies das Labor Rückstände des Spritzmittels Cypermethrin nach. Geschmacklich habe es wenig auszusetzen gegeben, schreibt „Öko-Test“.
So gut wie alle Burger sind gut gewürzt und schmecken angenehm. Ein Kritikpunkt der Tester war, dass die Patties einiger Hersteller zu viel Salz enthalten. Da das schlecht für die Gesundheit ist, gab es im Test Punktabzug, wenn ein veganes Patty mehr als 1,7 Gramm Salz pro 100 Gramm enthielt.