Hamburg. Die Regierung bestellte drei Airbus A350, drei Maschinen wurden in Hamburg ausgeliefert – abgearbeitet ist der Auftrag aber dennoch nicht.

Im April 2019 hatte der Bund drei neue Regierungsflieger bestellt. Nun lieferte Lufthansa Technik den dritten Kanzlerjet vom Typ A350 aus – abgeschlossen ist der Auftrag aber noch nicht.

Im Oktober 2021 wurde der Großraumjet von Airbus werksneu nach Fuhlsbüttel überführt. Dort erhielt er im Geschäftsbereich „Special Aircraft Services“ das individuelle Interieur. Die Kabine ist zweigeteilt. Der eine Bereich ist für Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorgesehen, im anderen ist Platz für die mitreisende Delegation.

Benannt ist die Maschine nach Theodor Heuss

Am Freitag wurde die „Theodor Heuss“ – benannt nach dem ersten deutschen Bundespräsidenten – nach Köln-Wahn überführt. Im Anschluss stellte die Luftwaffe die 66,80 Meter lange Maschine in den politisch-parlamentarischen Flugdienst.

Lufthansa Techniks Spartenchef Michael von Puttkamer sprach vom „größten Modernisierungsprogramm in der Geschichte der deutschen Regierungsflugzeuge“, das voll im Zeit- und Kostenplan liege.

Die drei Jets kosten rund 1,2 Milliarden Euro

Rund 1,2 Milliarden Euro kosten die Jets nach früheren Angaben. 640 Millionen Euro fließen an Hersteller Airbus. Knapp 300 Millionen Euro soll Lufthansa Technik für den Einbau der VIP-Kabine erhalten. Mehr als 200 Millionen Euro sind für die Installation von Selbstschutzeinrichtungen wie ein Raketenabwehrsystem vorgesehen.

Die „Theodor Heuss“ trägt das taktische Kennzeichen 10+02 und ist nach „Kurt Schumacher“ (10+03) und „Konrad Adenauer“ (10+01) das dritte Flugzeug dieses Typs, das Lufthansa Technik an die Bundeswehr übergab. Sie ist allerdings erst der zweite A350 mit vollumfänglicher Regierungskabine.

Ein A350 ist wieder zurück in Fuhlsbüttel

Die 10+03 wurde aus Zeitgründen im August 2020 mit einer Interimskabine ausgeliefert. Seit Anfang 2023 ist das Flugzeug zurück in Fuhlsbüttel. Dort erhält es die vollumfängliche Regierungskabine, um die A350-Flotte der Luftwaffe 2024 zu komplettieren.