Hamburg. In den meisten deutschen Metropolen gibt es einen Rückgang bei Immobilienkäufen – in Hamburg jedoch nicht. Woran das liegt.
Auch den professionellen Immobilieninvestoren ist die Kauflaune im vergangenen Jahr vergangen. Hamburg kann zwar bei diesen Investments, die sich vor allem auf Bürohäuser, Einzelhandels- und Wohnimmobilien konzentrieren, noch ein leichtes Plus verbuchen, andere Metropolen verzeichnen aber bereits deutliche Rückgänge. In Hamburg stieg das Transaktionsvolumen im vergangenen Jahr um ein Prozent auf 6,3 Milliarden Euro.
„Wenn man genauer hinschaut, relativiert sich diese Bilanz allerdings wieder etwas, denn der Löwenanteil entfällt auf die Übernahme der Hamburger Firma Alstria durch Brookfield direkt zu Beginn des Jahres 2022, die in Hamburg gut 1,4 Milliarden Euro ausmachte“, sagt Richard Winter, Niederlassungsleiter des internationalen Maklers JLL Hamburg. Mit 52 Prozent steuerten Büroimmobilien in der Hansestadt mehr als die Hälfte zum Gesamttransaktionsvolumen bei.
Immobilien Hamburg: Steigende Zinsen erschweren die Käufe
In fünf der sieben größten Metropolen werden dagegen deutlich zweistellige prozentuale Rückgänge bei den professionellen Investments verzeichnet. Köln meldetet einen Rückgang um 74 Prozent und Berlin um 71 Prozent. In allen sieben Metropolen sank das Transaktionsvolumen um 55 Prozent von 70,6 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 31,8 Milliarden Euro in 2022.
Gerade die großen Investmentstandorte, in denen in der Regel viele hochpreisige Objekte verkauft werden, sind von den veränderten Finanzierungsbedingungen besonders betroffen, heißt es in einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate. Gemeint sind damit vor allem die steigenden Zinsen, die Käufe erschweren.
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Gewerbeimmobilien dürften 2023 günstiger werden
Die Experten rechnen für 2023 mit sinkenden Preisen auch bei Gewerbeimmobilien. Damit dürfte das Transaktionsvolumen im laufenden Jahr nochmals niedriger ausfallen.