Hamburg. Industrie stark von hohen Energiepreisen betroffen. Skepsis beim Industrieverband beim Blick aufs kommende Jahr.

Auch abseits der Luftfahrt lohnt sich ein Blick auf die Industriebetriebe in der Stadt. Schließlich gibt es hier noch eine Reihe von Schwergewichten wie Jungheinrich, Aurubis oder Körber. Schaut man auf die zurückliegenden Monate, so haben die großen Unternehmen in diesem Bereich weiter Stellen aufgebaut. Das ist eher überraschend, weil gerade die Industrie massiv von den stark gestiegenen Energiepreisen betroffen war.

Wertet man die Arbeitsplatz-Prognosen aus, so zeigt sich, dass viele Industriebetriebe zumindest mit großer Unsicherheit in die Zukunft blicken. Vom Maschinenbauer Körber gibt es keine Angaben auf die Frage, ob 2023 das Personal aufgestockt wird, Aurubis will die Zahl der Stellen lediglich konstant halten, nur Jungheinrich setzt auf eine große Nachfrage nach seinen Gabelstaplern und sagt zusätzliche Arbeitsplätze voraus.

Arbeitsmarkt Hamburg 2023: Industrie blickt mit Unsicherheit in die Zukunft

Fragt man beim Industrieverband Hamburg (IVH) nach, so spürt man auch dort Skepsis beim Blick auf das kommende Jahr. „In Zeiten der größten Energiekrise befindet sich Hamburgs Industrie in schwerer See. Jahrzehnte nicht mehr ge­sehene Inflationsraten und ausufernde Energiepreise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, die Pandemie, die Transformation zur Klimaneutralität, Lieferkettenprobleme und Fachkräftemangel, setzen die Hamburger Industriebetriebe mächtig unter Druck“, sagt der IVH-Vorsitzende Matthias Boxberger.

Er warnt sogar vor einer möglichen „Deindustrialisierung“, sollten die Kosten am Standort Deutschland weiter steigen. Vor allem die Entwicklung der Energiepreise dürfte wohl 2023 darüber entscheiden, ob die Industriebetriebe in der Stadt flächendeckend ihre Beschäftigung nochmals erhöhen können oder nicht.