Hamburg. Hamburger erhalten Post vom Versorger. Doch an der Börse sinken die Preise. Wie E.on die Erhöhung begründet.
Schöne Bescherung zum Weihnachtsfest: Außerhalb der Grundversorgung für Gas erhöht E.on die Preise drastisch. Im Tarif Optimal Erdgas hat der Hamburger Bruno L. jetzt die Erhöhung zum 1. Februar 2023 bekommen: 177 Prozent mehr als bisher soll er bezahlen. Der Preis pro Kilowattstunde (kWh) steigt von 6,53 Cent auf 18,07 Cent bei einem Verbrauch von mehr als 10.000 kWh im Jahr. Der Grundpreis bleibt mit 139,62 Euro im Jahr unverändert.
Zuletzt hatte der Versorger den Gasgrundversorgungstarif um 35 Prozent auf 15,18 Cent pro kWh erhöht – ebenfalls zum 1. Februar 2023. Damit ist die Grundversorgung 16 Prozent günstiger als der Sondertarif, aber ein Wechsel dürfte sich wegen der Gaspreisbremse nicht lohnen. Für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs wird der Preis bei zwölf Cent pro kWh gedeckelt. Die Gaspreisbremse soll sich erstmals für die Abschlagszahlung im März 2023 auswirken, aber dann rückwirkend ab 1. Januar 2023 gelten. Bei einem Verbrauch von 20.000 kWh pro Jahr liegen die Jahreskosten dann bei 1992 Euro (ohne Grundpreis). Ohne die Gaspreisbremse müssten 3614 Euro bezahlt werden.
Schöne Bescherung: E.on erhöht Gaspreis um 177 Prozent
E.on begründet die jüngste Preiserhöhung mit den gestiegenen Einkaufskosten. „Da wir unsere Energiemengen grundsätzlich längerfristig beschaffen, konnten wir die massiven Preissteigerungen an den Märkten für unsere Kunden teilweise abfedern“, sagte ein E.on-Sprecher. „Natürlich mussten aber auch wir zu den vielfach höheren Großhandelspreisen Energiemengen einkaufen. Die gestiegenen Einkaufskosten schlagen erst mit Verzögerung vollständig auf die Endkundenpreise durch.“ An der Börse wird Erdgas allerdings immer günstiger. Am Mittwoch kostete die Megawattstunde zur Lieferung in einem Monat 99 Euro. In der Spitze im Sommer waren es noch mehr als 300 Euro.