Hamburg. Umfrage des Abendblatts bei mehreren größeren Unternehmen in der Stadt: Bei den meisten Betrieben herrscht ein hoher Krankenstand.

Nach Angaben der Handelskammer und Krankenkassen melden sich aktuell besonders viele Beschäftigte in Hamburger Betrieben krank. Wie ist die konkrete Lage in einzelnen Betrieben, kommt es bereits zu Störungen in den Geschäftsabläufen und in der Produktion? Das Abendblatt hat nachgefragt:

Wegen der Grippewelle und Corona meldet die Hamburger Sparkasse „erhöhte Krankenquoten“. Man sei aber aktuell weiter in allen Filialen zu den regulären Öffnungszeiten persönlich für die Kunden da, heißt es. „In wenigen Einzelfällen kann es vorkommen, dass eine Filiale stundenweise schließt oder längere Wartezeiten entstehen“, räumt ein Sprecher ein. Die Haspa sei aber jederzeit online oder telefonisch erreichbar.

Krankheitswelle: Krankenstand bei Airbus über dem Durchschnitt

Bei Lufthansa Technik spricht man von einem „deutlich erhöhten Krankenstand“. Dabei handele es sich zum Beispiel um Grippe- oder Corona-Fälle. Wie viele Mitarbeiter bei dem Weltmarktführer für die Wartung, Reparatur und Überholung von Flugzeugen krank seien, konnte ein Sprecher nicht beziffern. Dies werde zentral nicht erfasst, hieß es. Das Tagesgeschäft laufe in Fuhlsbüttel trotz der Ausfälle unbeeinträchtigt weiter.

„Unser Krankenstand folgt dem allgemeinen Trend in Hamburg und ist auch bei uns über dem Durchschnitt“, teilte Airbus auf Anfrage mit. „Eine Auswirkung auf die Produktion sehen wir aber derzeit nicht“, so der Flugzeugbauer.

Jungheinrich-Betrieb nicht beeinträchtigt

„Wir verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr einen leicht spürbaren Anstieg der Krankheitsfälle“, sagte Roman Martin, Personalleiter für Deutschland beim Gabelstaplerbauer Jungheinrich. Und weiter: „Unser Betrieb verläuft trotz dieser Entwicklung nach wie vor reibungslos. An einigen Standorten haben wir ab Herbst wieder vermehrt die Möglichkeit von Homeoffice angeboten und setzen in Innenräumen weiter auf Maskenpflicht.“

Hapag-Lloyd und der Terminalbetreiber HHLA melden einen „für die Jahreszeit typischen Krankenstand“ und sehen keine betrieblichen Einschränkungen.

Krankheitswelle: Signal Iduna teilt Ressourcen auf

Vom Makler Engel & Völkers heißt es: „Wir verzeichnen einen saisonal bedingt regulären Krankenstand, weshalb es keine Probleme im Unternehmen gibt.“

Die Versicherungsgruppe Signal Iduna mit einem ihrer beiden Hauptsitze in Hamburg spricht davon, dass die Arbeitsausfallquoten jahreszeitlich bedingt wie erwartet angestiegen seien, „aber nicht gravierend“. In Teams mit erhöhtem Krankenstand und steigenden Bearbeitungszeiten werde die Arbeit „klar priorisiert und die vorhandenen Ressourcen bestmöglich aufgeteilt“. Der Anteil der Beschäftigten, die positiv auf Corona getestet werden, sei zudem aktuell rückläufig zu den Vormonaten.