Hamburg. Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür. Gerade noch rechtzeitig haben die beiden Parteien einen Kompromiss geschlossen.

Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka und der Getränkeriese Coca-Cola haben ihren seit Monaten schwelenden Streit beigelegt. Im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts haben die beiden Parteien nun offenbar einen Kompromiss geschlossen. „Wir haben mit der Edeka Zentralhandelsgesellschaft eine Einigung gefunden, die die Interessen beider Parteien angemessen berücksichtigt“, sagte eine Coca-Cola-Sprecherin. Bestellungen von Edeka würden ab sofort wieder angenommen, erste Auslieferungen dann am Anfang dieser Woche erfolgen. Auch der Handelsriese bestätigte die Einigung. Details nannten beide Seiten aber nicht. Zuvor hatte die „Lebensmittel Zeitung“ darüber berichtet.

Der Streit zwischen Edeka und Coca-Cola hatte sich an einer vorgezogenen Preiserhöhung des US-Konzerns zum 1. September entzündet. Edeka hatte die Preiserhöhung nicht akzeptieren wollen, Coca-Cola daraufhin die Belieferung des Handelsriesen eingestellt. Der Streit beschäftigte zeitweise sogar die Gerichte.

Getränkehandel: Edeka erwirkte eine Einstweilige Verfügung

Edeka erwirkte zunächst vor dem Landgericht Hamburg eine Einstweilige Verfügung gegen den Lieferstopp des Getränkekonzerns. Ende September hob das Landgericht die Einstweilige Verfügung jedoch wieder auf. Danach stellte der Limonadenkonzern die Belieferung der Edeka-Gruppe wieder ein, und viele Edeka-Kunden suchten vergeblich nach Coca-Cola, Fanta, Sprite und Co. Nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“ haben weite Teile des Lebensmittelhandels die Preiserhöhung von Coca-Cola mittlerweile akzeptiert und durch gestiegene Regalpreise an die Kunden weitergegeben. Edeka hatte in der Preisanhebung einen einseitigen Vertragsbruch gesehen. Marktbeherrschenden Unternehmen wie CocaCola sei dies kartellrechtlich verboten, so die Argumentation in der Hamburger Konzernzentrale der Lebensmittelhandelsgruppe.

Ein Getränkefachmann erklärte zu der Einigung gegenüber der „Lebensmittelzeitung“: „Der Dezember ist für beide Seiten wahrscheinlich der stärkste Monat – so schnell aus dem Stand wieder flächendeckend genügend Ware in die Märkte zu bringen, wird schwierig.“ In der Branche war der Fall aufmerksam beobachtet worden. Denn angesichts der Kostensteigerungen erhöhen viele Hersteller aktuell ihre Preise.