Hamburg. Das Hamburger Unternehmen hält trotzdem weiter an den niedrigen Preisen fest und sieht die Krise als Chance.

Die Hamburger Optikerkette Fielmann hat ihre Umsatz- und Gewinnziele für 2022 erneut gesenkt. Nachdem dem Vorstand die vorläufigen Zahlen für die ersten drei Quartale bekannt sind, geht er für das Gesamtjahr nur noch von einem Konzernumsatz in Höhe von rund 1,75 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,68 Milliarden Euro) und einem Vorsteuerergebnis (Ebt) von mehr als 160 Millionen Euro (Vorjahr: 209,7 Millionen Euro) aus.

Neue Fielmann-Zahlen: So reagiert die Börse

Anfang Juli hatte die Prognose für den Umsatz noch bei 1,8 Milliarden Euro und für den Vorsteuergewinn bei 190 Millionen Euro gelegen. An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Nur wenige Minuten nach Veröffentlichung der erneut angepasstem Voraussage stürzte der Aktienkurs um mehr als acht Prozent auf unter 30 Euro ab. Ohnehin hat das Papier in den vergangenen Monaten bereits massiv an Wert verloren. Vor einem Jahr lag der Kurs noch bei mehr als 60 Euro.

Der Konzernumsatz in den ersten neun Monaten betrug nach vorläufigen Zahlen 1,32 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,25 Milliarden Euro). Das Ergebnis vor Steuern wird für die drei Quartale mit rund 141 Millionen Euro angegeben (Vorjahr: 181,3 Millionen Euro). Fielmann führt die wenig erfreulichen Zahlen zum einen auf die schlechte Konsumstimmung zurück, verweist aber explizit auch darauf, dass man sich bei Preisanpassungen zurückgehalten habe: „Während viele Mitbewerber die Preise erhöht haben, können Fielmann-Kunden sich weiterhin auf garantiert günstige Preise verlassen.“

Das Onlinegeschäft bei Fielmann boomt

Als Erfolg wertet der Vorstand die Tatsache, dass das Onlinegeschäft mit 39 Prozent besonders stark gewachsen sei. Man habe insgesamt mehr als eine Million Pakete an Kunden versendet. Allerdings sei das Versandgeschäft nach wie vor von margenschwächeren Sonnenbrillen und Kontaktlinsen geprägt. Denn für Korrektionsbrillen seien nach wie vor Messungen in den Filialen notwendig.

Trotz der nach unten angepassten Jahresprognose gibt sich das Unternehmen zuversichtlich in seiner Pressemitteilung: „Wir bleiben optimistisch: Als Preisführer ist diese Krise für uns eine Chance, Marktanteile zu gewinnen und unsere vielen neuen Kunden durch hervorragenden Service langfristig an uns zu binden.“