Hamburg. Bühnenausstatter droht nach Auftragsrückgängen und Lieferkettenproblemen die Überschuldung. 150 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs.

Diese Nachricht wird vielen Kulturschaffenden und Musikern, die schon etwas länger dabei sind, einen Stich versetzen: Die Hamburger Firma Amptown System Company (ASC) ist insolvent. Bekannt wurde Amptown in den 1970er-Jahren als Konzerttechnikfirma und Ausstatter von Bands mit Verstärkern, Mischpulten und Lautsprechern, später auch mit Ausrüstungskoffern für Tourneen.

Nach einer Aufspaltung ist die ASC inzwischen ein anerkannter Lieferant für Audio-, Video- und Lichtsysteme. Auftraggeber sind Theater, Konzerthallen, Opernhäuser und auch Kreuzfahrtschiffe, denen die Hamburger komplette Entertainmentpakete liefern. Auch die Elbphilharmonie gehört zu den Kunden.

Amptown ist insolvent – der Betrieb läuft weiter

Doch nun ist das Unternehmen, mit Niederlassungen in Berlin, Frankfurt und Leipzig in die drohende Überschuldung geraten. Am Mittwoch meldete Amptown Insolvenz an, der Hamburger Sanierungsexperte Peter-Alexander Borchardt von der Kanzlei Reimer Rechtsanwälte wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. 150 Mitarbeiter bangen jetzt um ihren Job. Bis Ende des Jahres werden ihre Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bezahlt. Der Betrieb läuft weiter.

Die Corona-Krise und die jüngsten geopolitischen Verwerfungen hätten auch bei der Amptown System Company GmbH zu Lieferkettenproblemen und Auftragsrückgängen geführt, was den Insolvenzantrag unvermeidlich gemacht habe, sagt Borchardt. „Amptown besitzt einen bundesweit hervorragenden Ruf, das Management ist überaus kompetent, die Belegschaft technologisch hoch qualifiziert, und ich habe die Beschäftigten als weiterhin sehr engagiert erlebt.“ Er habe daher berechtigten Grund zur Hoffnung, für Amptown einen Investor zu finden.