Hamburg. Die Wirtschaftsverbände fordern Ausbau für mehr Güterverkehr auf Schiene. 45 zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen im Gespräch.
Deutschland muss sein Gleisnetz deutlich ausbauen, wenn es nicht zu einem Kollaps im Schienengüterverkehr kommen soll. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und der Industrie- und Handelskammern (IHK) Nord. Die Ausbaumaßnahmen des sogenannten Deutschlandtakts reichen der Untersuchung zufolge nach derzeitigem Planungsstand nicht aus, um den Güterverkehr der Zukunft abzuwickeln.
Zudem gehe der Deutschlandtakt, der als Masterplan für den Bahnausbau in Deutschland gilt, im Bereich des Schienengüterverkehrs von unrealistischen Prognosen aus. So berücksichtige der Ausbauplan beispielsweise nicht das erklärte Ziel der Bundespolitik, bis 2040 ein Viertel aller Gütertransporte auf die Schiene zu verlagern.
IHK: Norbert Aust fordert Ausbau des Schienennetzes
„Norddeutschland ist ein bedeutender internationaler Verkehrsknotenpunkt in Europa. Das Schienennetz muss allein deshalb so ausgebaut werden, dass die Anforderungen erfüllt werden“, sagt Norbert Aust, der Präses der Handelskammer Hamburg und Vorsitzende der IHK Nord. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum im Bundeshaushalt die Ausgaben für die Bundesschienenwege massiv zurückgehen.“ Im Vergleich mit dem Etat für 2022 würden über eine halbe Milliarde Euro weniger eingeplant. „Dies widerspricht den Absichten, mehr Menschen und Güter auf die Schiene zu bringen.“
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Um dem Bedarf gerecht zu werden und die Mängel in den Planungen zum Deutschlandtakt zu korrigieren, schlägt die Studie 45 zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen vor. Dazu gehören ein Kapazitätsausbau im Knoten Hamburg auf der Verbindungsbahn und im Hauptbahnhof sowie die Sanierung und Erweiterung der Elbbrücken als Mindestforderung. Zudem müssten die Bahnstrecken nach Hannover mit Überholbahnhöfen zur Trennung von Schienengüterverkehr und Personenverkehr ausgestattet werden.