Hamburg. Die Geräte sollen in der Energiekrise für warme Räume sorgen. Nachfrage ist riesig, in vielen Baumärkten sind Heizlüfter ausverkauft.

Die große Nachfrage nach Heizlüftern führt auch in Hamburg zu Lücken in den Baumärkten. Im Hagebaumarkt in Winterhude sind nur wenige Modelle vorrätig. Online sind die Geräte bei Hagebau teilweise ausverkauft und nicht mehr zu bestellen.

Bei Obi in Eppendorf können die Kunden aus einigen Produkten den passenden Heizlüfter auswählen. „Eine größere Menge bekommen wir aber erst im Oktober“, sagt ein Verkäufer bei Obi. Die Nachfrage sei „sehr groß“, und die Märkte darauf eigentlich nicht vorbereitet. „Wir verkaufen derzeit normalerweise eher Ventilatoren“, beschreibt der Obi-Mitarbeiter die ungewöhnliche Situation in diesem Jahr.

Heizlüfter in Hamburg werden knapp

Auch bei Globus ist das Angebot beschränkt. Die Baumärkte in der Hamburger Region haben längst nicht alle Geräte im Sortiment. Wer einen Heizlüfter im Laden einkaufen will, bekommt Standorte in Süddeutschland angezeigt, die über das jeweilige Modell verfügen.

Auch der weitgehend auf Technik spezialisierte Onlinehändler Galaxus erlebt außergewöhnliche Zeiten: Im August 2022 wurden bei Galaxus bundesweit dreimal mehr Heizgeräte verkauft als im Vormonat 2021. Im Juli 2022 sogar die zehnfache Menge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Kunden sind wegen der Energiekrise verunsichert

Bei der Otto GmbH & Co KG sind auch Informationen zu Hamburger Kunden verfügbar: So hat sich die Zahl der in der Hansestadt ausgelieferten Heizgeräte in diesem Sommer gegenüber dem vergangenen Winter – wenn man sie eigentlich braucht und kauft – versiebenfacht. Eine Sprecherin des Handelshauses sagte, dass es bei einer anhaltend hohen Nachfrage zu Engpässen kommen könnte.

Die Kunden sind wegen der Energiekrise verunsichert und wollen sich für den Winter ausrüsten; ein Massenphänomen, das zu Problemen führen könnte. Es werden bereits Stromausfälle befürchtet: „Die Gefahr eines Blackouts ist gegeben“, sagte jetzt Gerd Landsberg vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Der Hauptgeschäftsführer warnte konkret vor der Gefahr einer „Überlastung des Stromnetzes – etwa wenn die 650.000 in diesem Jahr verkauften Heizlüfter ans Netz gehen, sollte die Gasversorgung ausfallen“.

Auch Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hatte kürzlich vor dem Kauf von Heizlüftern und Elektroheizungen gewarnt. Er sprach von den hohen Kosten, denn Strom zum Heizen koste viermal so viel wie Gas. Hinzu komme, dass solche, im großen Stil eingesetzten Heizlüfter in einzelnen Straßenzügen zum Kollaps des Stromnetzes führen könnten. „Ich kann Ihnen sagen, Sie brauchen die Dinger nicht.“