Hamburg. Eine mögliche Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) ließen den DAX dramatisch abstürzen. Hapag-Lloyd-Aktie verliert an Wert.
Nun dürfte sie erst einmal zerstoben sein, die Hoffnung der Anleger auf einen Anstieg des DAX auf mehr als 14.000 Punkte. Dabei sah es in den vergangenen Wochen danach aus, als könnte der Deutsche Aktienindex diese Marke überspringen. Immer wieder sorgten ordentliche Quartals- und Halbjahresberichte verschiedener DAX-Schwergewichte für Optimismus.
Doch spätestens am Freitag war es damit vorbei. Meldungen über eine womöglich größere Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) ließen das wichtigste heimische Börsenbarometer innerhalb von Stunden um 400 Punkte abstürzen. Der Rücksetzer auf weniger als 13.000 Zähler zeigt die Nervosität am Markt.
Börsenwoche: Furcht vor Rezession steigt
Sie geht wieder um, die Furcht vor einer tiefen Rezession. Und die Tatsache, dass die EZB nun doch das große Besteck aus ihrer geldpolitischen Schublade nehmen muss, um wenigstens die Inflation in den Griff zu bekommen, macht den Anlegern wenig Mut.
Bedeuten steigende Zinsen am Ende doch auch teurere Kredite, in einer Zeit, in der vor allem angeschlagene Unternehmen auf billiges Geld angewiesen sind. Zudem machen höhere Zinsen auch Anlagealternativen zur Börse attraktiver. Womöglich gibt es schon bald wieder drei Prozent auf das kurzfristige Festgeld. Auf Wochensicht verlor der DAX mehr als vier Prozent – und erste Analysten erwarten bis zum Jahresende bereits weitere Korrekturen nach unten.
Börsenwoche: Hapag-Lloyd-Aktie verliert an Wert
Unter den Hamburger Werten gehörte Hapag-Lloyd zu den Verlierern. Auf Wochensicht büßte die Aktie mehr als zehn Prozent ihres Wertes ein, sie kostete am Freitagabend noch 272 Euro. Auch wenn der Kurs im Mai noch bei mehr als 450 Euro stand, dürften sich die Anteilseigner – auch die Stadt Hamburg – nicht beschweren. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie hatte die Aktie bei weniger als 70 Euro notiert.
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Die drastisch gestiegenen Frachtraten infolge der zerschossenen Lieferketten spülten dem Unternehmen am Ballindamm dann viele Milliarden Euro in die Kassen. Nun gehen viele Experten davon aus, dass die Frachtraten dauerhaft sinken werden. Die US-Bank Goldman Sachs sieht den fairen Wert des Papiers bei 149 Euro. Die Empfehlung des zuständigen Analysten lautet: Verkaufen!