Hamburg. Wann lohnt es sich für Hamburger, die Warmwassererwärmung abzuschalten? Wächst die Gefahr durch Legionellen?

Das Thema Energiesparen ist derzeit in aller Munde. Glücklich, wer sich trotzdem Urlaub leisten kann. Doch viele Menschen treibt um, ob sie während ihrer Ferien ihren Energieverbrauch im eigenen Zuhause drosseln können. Wer nur Vorräte hat, die nicht verderben, kann beispielsweise seinen Kühlschrank für die Dauer des Urlaubs ausschalten. Bewohner von Einzel- oder Reihenhäuser, die in ihrem Keller einen Warmwasser-Boiler haben, können zudem darüber nachdenken, die Heizanlage abzuschalten. „Dazu muss man aber mindestens eine Woche weg sein, damit sich das lohnt“, sagt ein Sprecher der Innung Sanitär Heizung Klempner Hamburg auf Anfrage. Wer länger verreise, könne seine Heizung und damit die Wassererwärmung abschalten.

In vielen Fällen wird das Wasser nämlich dauerhaft auf eine Temperatur von 60 Grad erhitzt, auch wenn bei Abwesenheit keines entnommen wird. Damit müsse man nicht sofort befürchten, dass das Wasser nach der Rückkehr mit Legionellen belastet sei, denn die gefürchteten Legionellen bevorzugten 30 bis 45 Grad warmes Wasser, so der Sprecher: „Das Wasser im Speicher kühlt schnell ab, und dann sind die Temperaturen so niedrig, dass sie sich nicht entwickeln.“

Durch Abschalten der Heizung Energie sparen

Durch das Abschalten der Heizanlage, die im Sommer wegen der Außentemperaturen unproblematisch sei, könne man Energie sparen, allerdings sei das keine generelle, sondern eine individuelle Entscheidung. Nach dem Urlaub dauere es nämlich acht bis zehn Stunden, bis das Wasser wieder erwärmt sei, sagt der Experte. Die Dauer hänge von der Umgebungstemperatur und der Größe des Speichers ab. Wasser, das länger als 72 Stunden in den Rohren steht, solle man auf jeden Fall ablaufen lassen. „Man sollte auch die Perlatoren rausdrehen, weil sich dort Mikroorganismen festsetzen können“, so der Innungssprecher. An jeder Wasserstelle im Haus sollte man das Wasser zwei bis drei Minuten laufen lassen. Auch die Klospülung mehrfach zu betätigen sei durchaus hilfreich.

Gaspreise – ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht

Und wer das Wasser nutzen wolle, könne es ja auffangen und seine Blumen auf der Terrasse oder im Garten gießen. Laut Ole Brauckmann, Sprecher von Hamburg Wasser, können sich Legionellen ausschließlich in erwärmtem Wasser entwickeln. Im kalten Trinkwasser kämen sie nicht vor. Auch er rät, sogenanntes „Stagnationswasser“ nach längerer Abwesenheit ablaufen zu lassen.