Hamburg. Laster sollen auch sonntags rollen dürfen, um den Hafenstau zu reduzieren. Hamburger CDU-Fraktion unterstützt Vorstoß.

Die CDU-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft hat sich der Forderung nach einer Aussetzung des Fahrverbots für Lastwagen an Sonntagen angeschlossen. „Der Warenverkehr muss auch in Hamburg fließen. Dazu dürfen sich Container nicht tagelang im Hafen stapeln, sondern müssen zügig abtransportiert werden“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Dennis Thering am Sonntag. Die steigenden Preise dürften durch fehlende Waren nicht noch angeheizt werden, sagte der Politiker.

Zuvor hatte die Chefin der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Angela Titzrath, wegen des Container-Staus im Hafen eine Aussetzung des Sonntagsfahrverbots gefordert. „Unser Problem ist zurzeit, dass viele Firmen ihre Container nur langsam abholen. Früher standen die Container ein bis zwei Tage bei uns. Jetzt sind es fünf Tage und deutlich länger“, sagte Titzrath der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ („FAS“). Neben den Folgen der Pandemie und der temporären Blockade des Suezkanals Ende März 2021 habe auch der Krieg in der Ukraine eine direkte Auswirkung auf die Abholung von Containern in Hamburg: Es fehlten 100.000 Lastwagenfahrer aus der Ukraine und Belarus. Hinzu kämen Baustellen auf Straßen und der Schiene.

Hafen Hamburg: Stau im Güterverkehr – Lkw sollen fahren dürfen

Laut der Managerin beträgt die Wartezeit für Schiffe zur Einfahrt in den Hamburger Hafen aktuell zehn Tage. Doch die nächste Belastung sei bereits absehbar, in sechs bis acht Wochen treffen Titzrath zufolge die Schiffe ein, die wegen des strengen Corona-Lockdowns in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai aufgehalten wurden.

Über die Aussetzung des Sonntagsfahrverbots für Lastwagen hinaus brachte die Unternehmensvertreterin auch eine Verschiebung von Baumaßnahmen der Deutschen Bahn ins Gespräch. Ihr zufolge leide der Güterverkehr auf der Schiene unter den gleichen Problemen wie der Personenverkehr, welcher jedoch Vorrang genieße.

Das Stauproblem besteht nicht nur im Hamburger Hafen. Auch in Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven kommt es zu verzögerten Abfertigungen. Aktuellen Radarbildern zufolge liegen in der deutschen Bucht derzeit mehr als 30 Schiffe und warten darauf, endlich in den Häfen abgefertigt zu werden. Zwölf davon haben Hamburg als Ziel. Einer Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zufolge stecken vor den Häfen Deutschlands, der Niederlande und Belgiens gegenwärtig knapp zwei Prozent der globalen Frachtkapazität fest.

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Auch der Güterverkehr leidet unter den gleichen Problemen, wie Personenverkehr

Laut der Managerin beträgt die Wartezeit für Schiffe zur Einfahrt in den Hamburger Hafen aktuell zehn Tage. Doch die nächste Belastung sei bereits absehbar, in sechs bis acht Wochen treffen Titzrath zufolge die Schiffe ein, die wegen des strengen Corona-Lockdowns in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai aufgehalten wurden.

Über die Aussetzung des Sonntagsfahrverbots für Lastwagen hinaus brachte die Unternehmensvertreterin auch eine Verschiebung von Baumaßnahmen der Deutschen Bahn ins Gespräch. Ihr zufolge leide der Güterverkehr auf der Schiene unter den gleichen Problemen wie der Personenverkehr, welcher jedoch Vorrang genieße.