Alles wird aktuell teurer – vor allem Energie und Lebensmittel. Was kann man jetzt tun, um beim Einkauf und Co. doch noch zu sparen?
Die Preise steigen – und ein schnelles Ende der hohen Inflationsraten ist nicht in Sicht. Um 7,9 Prozent haben sich die Lebenshaltungskosten für die Bundesbürger allein im Mai gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat erhöht.
Vor allem für Energie und Lebensmittel müssen die Deutschen sehr viel mehr als vor einem Jahr bezahlen. Die Erdgaspreise legten in diesem Zeitraum um 55 Prozent zu, Benzin und Diesel verteuerte sich um 41 Prozent. Zudem hat das Statistische Bundesamt bei allen Lebensmittelgruppen deutliche Preiserhöhungen registriert. Speiseöl wurde um 39 Prozent, Fleisch um 16,5 Prozent, Milch um etwa 13 Prozent sowie Brot um fast elf Prozent teurer.
Alles wird teurer – Tipps zum Geldsparen
Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist einer der Haupttreiber dieser Entwicklung. Und ein Ende dieses Krieges ist nicht in Sicht. Gas fließt spärlicher durch die Pipelines aus Russland, Getreide kann nicht aus der Ukraine exportiert werden, elektronische Teile für Autos und andere Produkte, die sonst aus der Ukraine kommen, fehlen. Die Folgen sind steigende Preise, lange Lieferzeiten, verunsicherte Konsumenten.
Die Wirtschaftsredaktion des Abendblatts hat mit Blick auf diese Entwicklung knapp 50 Tipps formuliert, die unseren Leserinnen und Lesern ein wenig helfen sollen, in diesen teuren Zeiten, Geld zu sparen. Fakt ist: Gerade mit Blick auf die individuellen Energiekosten wird es ohne Verzicht nicht gehen. Doch in vielen anderen Lebensbereichen können auch schon geringfügige Veränderungen lieb gewonnener Gewohnheiten dazu führen, dass die inflationsbedingten Zusatzausgaben, welche aktuell wohl alle Bundesbürger haben, am Ende des Monats kleiner ausfallen.
Energiekosten sind der schlimmste Preistreiber
Es zahlt sich also aus, ein wenig über das eigene Handeln nachzudenken. Die knapp 50 Tipps sollen dafür an der einen oder anderen Stelle eine Inspiration sein:
- Sich vom Einkaufen inspirieren lassen: Sonderangebote können beim Kochen die Kreativität wecken, wenn man sich neuen Rezepten öffnet
- Preise für Hotels und Flüge immer auch auf der Seite der Hotels und Airlines und nicht nur auf Vergleichsportalen checken, sind häufig niedriger
- Brote schmieren sowie Kaffee kochen und (im Thermobecher) mit zur Arbeit nehmen
- Mit Aktionsangeboten im Lebensmitteleinzelhandel spart man bis zu 60 Prozent gegenüber dem üblichen Preis
- Kräuter und Gemüse im Garten oder auf dem Balkon anbauen und die ganze Saison nutzen statt sie jedes Mal zu kaufen
- Radtour mit Zelt und Campingkocher spart viel Geld im Vergleich zu Auto und Hotel
- Beim Zahnarzt im Vorfeld genau informieren, welche Behandlung notwendig ist, oft werden teure Extraleistungen, die die Kasse nicht zahlt, durchgeführt
- Regentonne aufstellen und nutzen
- Ein hydraulischer Abgleich der Heizung spart bis zu 15 Prozent der Heizenergie
- Gesprungenes Smartphone-Display, Loch im Sweatshirt, kaputtes Radio: Viele Dinge lassen sich ohne Fachbetrieb reparieren. Entweder man macht es selbst oder bringt es ins Reparaturcafé. Ehrenamtliche reparieren dort gegen eine freiwillige Spende
- Für kurze Strecken zum Bäcker oder zu anderen Händlern das Fahrrad benutzen, nicht das Auto
- Bei Autoreparatur vorher Preisvergleiche einholen – nicht automatisch immer zur selben Werkstatt fahren
- In der Bahn-App immer Bestpreise anzeigen
- Bücher leihen statt kaufen: Ausweis für die Öffentlichen Bücherhallen machen lassen – dort gibt auch ein großes E-Book und E-Audio-Angebot per App
- Leitungswasser trinken statt teures Mineralwasser zu kaufen
- Nicht hungrig einkaufen gehen – sonst kauft man mehr
- Brot selbst backen
- Beim Einkaufen bücken: die günstigsten Produkte (Handelsware) liegen in Supermärkten häufig unten in den Regalen
- Beim Einkauf auf ablaufendes oder bereits abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum schauen
- Apps vom Discounter nutzen – und dabei Rabatte bekommen und Geschenke abkassieren
- Bei der eigenen Versicherung aktiv nach günstigeren Tarifen fragen, oft gibt es diese sogar mit gleichen oder sogar besseren Konditionen
- In der App Too good to go nach (Rest-)Lebensmitteln und Gerichten schauen
- Mit Gemüse kochen statt mit Fleisch oder Fisch – ist gesünder und günstiger
- Prepaid-Handy-Karten vom Discounter (ab acht Euro/Monat) nutzen statt teurer Mobilfunkverträge
- Beim Einkauf eher Großpackungen wählen, dann ist der Inhalt im Vergleich oft preiswerter
- Prüfen, ob statt der normalen HVV-Monatskarte auch eine Teilzeitkarte ausreicht, die ab 9.00 Uhr und nicht zwischen 16.00 und 18.00 Uhr gültig ist
- Wiederverwertbare Staubsaugerbeutel kaufen
- Elektronische Geräte nicht im Standby laufen lassen, immer Stecker ziehen oder abschaltbaren Mehrfachstecker kaufen
- Im Restaurant Reste des bezahlten Essens einpacken lassen für zuhause
- Häufiger mal Löwenzahn, Giersch oder Holunder beim Spazierengehen sammeln, prima Ersatz für Salat und Spinat sowie als Dessert
- Duschkopf mit Sparfunktion anschaffen
- Auf Baden verzichten, stattdessen duschen
- Auf Fertiggerichte verzichten, selbst kochen
- Temperatur der Heizung im Winter um ein bis zwei Grad absenken
- Geschenke selber basteln statt kaufen
- Steuererklärung machen – im Schnitt erhalten Arbeitnehmer rund 1000 Euro zurück
- Mit Waschkugeln waschen, spart und schont die Umwelt
- Teilen statt kaufen – gerade bei Garten- und Heimwerkergeräten hilft gute Nachbarschaft
- Energie sparen mit Zeitschaltuhren
- Geschirrspüler und Waschmaschine häufiger im Energiespargang laufen lassen, auch wenn es oft länger dauert, spart man Geld
- Starkes Gasgeben und Bremsen im Auto durch vorausschauendes Fahren vermeiden
- Das alte Verbrenner-Auto abschaffen und wenn nötig Elektroautos von Sharing-Anbietern nutzen
- Regelmäßig Energielieferanten- und Telefonverträge checken, ob es nicht günstigere Anbieter gibt
- Benzinpreis-Apps nutzen
- Nur das kaufen, was man wirklich braucht: Jedes achte Lebensmittel wird weggeworfen
- Haare auch mal selbst schneiden
- Kochen mit Deckel spart Energie. Wenn man auch noch den Topf in der passenden Größe auf die Herdplatte stellt, spart es noch mehr Energie