Hamburg. Laut Rolf Habben Jansen ist mit einem Absinken der Frachtraten zu rechnen. Warum Hapag-Lloyd Schiffe nach Wilhelmshaven verlegt.
Der Vorstandsvorsitzende der Hapag-Lloyd AG, Rolf Habben Jansen, sieht ein Absinken der hohen Transportpreise für Seegüter voraus. „Ich denke schon, dass wir mit Erleichterungen bei den Raten rechnen können. An den Spotmärkten sind die Frachtraten bereits rückläufig“, sagte Habben Jansen am Donnerstag im Gespräch mit dem Abendblatt.
Die Störungen der Lieferketten haben bekanntlich zu massiven Schiffsverspätungen geführt. Aufgrund der fehlenden Transportkapazitäten sind die Preise durch die Decke gegangen. Hapag-Lloyd hat auch im ersten Quartal 2022 davon kräftig profitiert. So wuchsen die durchschnittlichen Frachtraten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 84 Prozent auf 2774 US-Dollar (umgerechnet 2668 Euro) pro transportiertem Standardcontainer (TEU).
Hafen Hamburg: Hapag-Lloyd verdreifacht Gewinn
Der massive Ratenanstieg machte sich auch gleich beim Ergebnis bemerkbar: Die Umsätze erhöhten sich im ersten Quartal 2022 auf neun Milliarden US-Dollar (acht Milliarden Euro). Das Konzernergebnis nach Zinsen und Steuern erhöhte sich gegenüber den ersten drei Monaten 2021 annähernd um das Dreieinhalbfache: Hapag-Lloyd verdiente 4,171 Milliarden Euro – nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.
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„Die globalen Lieferketten stehen nach wie vor deutlich unter Druck – nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Maßnahmen, die in China auf die COVID-19 Ausbrüche folgten. Eine Verbesserung dieser Situation ist in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten. Für unsere weltweiten Kunden werden wir alles tun, um in diesem schwierigen Marktumfeld zu einer schnellstmöglichen Normalisierung beizutragen“, so Habben Jansen.
Kapazitätsengpässe in Hamburg: Hapag-Lloyd verlegt Schiffe
Der Reederei-Chef bestätigte, dass Hapag-Lloyd temporär mehrere Schiffe von Hamburg nach Wilhelmshaven verlagert habe. „Die Situation ist einfach so, dass wir in Hamburg zurzeit Kapazitätsengpässe haben. Auch wir haben Schiffe die in der Deutschen Bucht lange warten müssen, weil in Hamburg kein Liegeplatz frei ist. Wir arbeiten eng mit der HHLA zusammen, um gegen die Verzögerungen anzugehen.“