Hamburg . Nachdem Wilhelmshaven und Brunsbüttel gesetzt sind, sieht die FDP den Hamburger Senat nun in der Pflicht.

Nachdem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Wilhelmshaven den Startschuss für den Bau für ein schwimmendes LNG-Terminal gegeben hat, wächst der Druck auf Hamburg, eigene Planungen voranzutreiben. „Hamburg hat die große Chance, einen grundlegenden Beitrag zur Gasversorgung Deutschlands zu leisten, kommt aber offenbar immer noch nicht voran“, sagte der Hamburger Landesvorsitzende der FDP und Bundestagsabgeordnete Michael Kruse dem Abendblatt.

Beim Einsatz sogenannter Floating Storage and Regasification Units (FSRU) soll mit Tankschiffen gebrachtes flüssiges Gas zunächst erwärmt und dann in die Gasnetze eingespeist werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hat vier solcher schwimmenden LNG Terminals geordert. Bürgermeister Peter Tschentscher hat deutlich gemacht, dass er eines davon in Hamburg haben möchte.

LNG-Terminal: Hamburg soll sich schnell bewerben

Doch während in Brunsbüttel bereits die Voraussetzungen für ein FSRU geschaffen werden, sind die Planungen in Hamburg noch nicht so weit. „Wir prüfen das intensiv mit der Umweltbehörde“, hatte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) jüngst in der Landespressekonferenz gesagt. „Die genehmigungsrechtlichen Fragen sind aber nicht einfach.“

Dem widerspricht Kruse: „Die Bundesregierung wird noch im Juni ein zeitlich befristetes Gesetz für die Genehmigung von FSRUS auf den Weg bringen. Der Senat muss also jetzt dafür sorgen, dass die Standortentscheidung für Hamburg fällt. Andernfalls wird die Hansestadt bei der Gasversorgung auf Jahrzehnte ins Hintertreffen geraten. Das gilt übrigens auch für Wasserstoff.“

Neben Wilhelmshaven und Brunsbüttel soll aus versorgungstechnischen Gründen ein Ostseehafen ein schwimmendes LNG-Terminal erhalten.