Hamburg. Der Hamburger Containerriese verliert an der Börse. Die Prognose für die kommende Woche verheißt nichts Gutes.

Nach der kräftigen Erholung des deutschen Aktienmarkts im März hat sich in der zurückliegenden Börsenwoche Ernüchterung breitgemacht. Die Aussicht auf eine Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland und zunehmende Ängste vor einer Rezession sorgten für sinkende Kurse.

Aktien: Hapag-Lloyd verliert an Wert

Davon betroffen waren auch die Aktien der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd, die – nach einem regelrechten Höhenflug zuvor – auf Wochensicht bis zum späten Freitagnachmittag um knapp fünf Prozent nachgaben. In der Vorwoche hatte ein Analyst der Deutschen Bank die gesamte Logistikbranche heruntergestuft, weil sie nach seiner Auffassung als Folge des Ukraine-Kriegs durch künftig sinkende Verbraucherausgaben und höhere Treibstoffkosten belastet werde.

Papiere des Gabelstaplerbauers Jungheinrich, einem Ausrüster für die sogenannte Intralogistik, setzten ihre schon länger andauernde Talfahrt fort und verloren sogar um rund sieben Prozent an Wert. Titel des Immobilieninvestors Alstria Office schwächten sich um knapp vier Prozent ab. Auch sie laufen schon seit Wochen nicht gut.

Aktien: Encavis weiter viel gefragt

Gegen die Markttendenz verteuerten sich Aktien des Solar- und Windparkbetreibers Encavis auf Wochensicht um fast sieben Prozent. Am Montag hatten sich das Umwelt- und das Wirtschaftsministerium des Bundes nach einem jahrelangen Streit um den Artenschutz auf eine Lösung geeinigt, die einen schnelleren Ausbau der Windkraft ermöglicht. Anteilsscheine des Windturbinenbauers Nordex verteuerten sich um 1,2 Prozent.

Nachdem der Deutsche Aktienindex (DAX) in der zurückliegenden Woche um 1,7 Prozent nachgab, dürfte es nach Auffassung von Wertpapierexperten in der verkürzten Handelswoche vor dem Osterfest am Aktienmarkt ungemütlich bleiben. Das Risiko weiterer Verluste sei hoch, hieß es. Angesichts einer künftig wohl strafferen Geldpolitik der Notenbanken nicht nur in den USA, sondern auch in der Eurozone würden die Zeiten für Aktieninvestments schwieriger – schon weil andere Anlagen wie der Anleihemarkt bei der Aussicht auf steigende Kapitalmarktzinsen attraktiver werden.