Hamburg. Das renommierte Hamburger Institut hat wieder einen wissenschaftlichen Leiter. Michael Berlemann will das HWWI neu aufstellen.

Nach dem Weggang von Henning Vöpel im Sommer vorigen Jahres hat das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) jetzt wieder einen wissenschaftlichen Leiter: Michael Berlemann, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität (HSU), wird das Institut künftig gemeinsam mit dem Geschäftsführer Dirck Süß leiten.

Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg als alleinigem Gesellschafter des HWWI, unterzeichnete am Freitag mit dem HSU-Präsidenten Klaus Beckmann eine Vereinbarung über eine verstärkte Kooperation zwischen dem Institut und der HSU, der Universität der Bundeswehr.

HWWI: Mehr Wissenschaft, mehr Trendscouting

Vorgesehen ist eine Neuaufstellung des HWWI mit einem „Dreisprung“: Man wolle die Wissenschaftlichkeit stärken, den norddeutschen Wirtschaftsraum stärker in den Blick nehmen und außerdem ein internationales Trendscouting etablieren, um neue Entwicklungen in der Weltwirtschaft früh erkennen und mögliche Chancen für die Metropolregion nutzen zu können, hieß es.

Berlemann, 1968 in Düsseldorf geboren, ist seit 2007 Professor an der HSU. Von 2004 bis 2007 war er Mitgeschäftsführer der Niederlassung Dresden des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts ifo; das Dresdner Büro hat eine ähnliche Größenordnung wie das HWWI. Berlemann gilt als Experte für die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels. Er kündigte an, schon bald eine regelmäßige Konjunkturprognose für Hamburg einführen zu wollen.

Bundeswehr-Uni in Hamburg bleibt außen vor

Die HSU wird sich nicht gesellschaftsrechtlich am HWWI beteiligen – anders als früher die Universität Hamburg, die bis 2016 einen Kapitalanteil hielt. Als Dienststelle der Bundeswehr sei die HSU keine eigene Körperschaft und könne daher keine solche Beteiligung eingehen, erklärte Beckmann.