Hamburg. Der Milliardär hält 30 Prozent an der Hamburger Reederei und hat bereits 2021 seinen Anspruch klar gemacht. Wie seine Chancen stehen.

Der Logistikunternehmer und Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne will um einen zweiten Sitz im Aufsichtsrat der Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd kämpfen. Dem Abendblatt sagte Kühne: „Die Kühne Holding mit ihrer mehr als 30 prozentigen Beteiligung an der Hapag-Lloyd AG beansprucht unverändert einen zweiten Aufsichtsratssitz und wird rechtzeitig vor der Hauptversammlung einen Wahlvorschlag unterbreiten.“

Ob er den Sitz für sich selbst oder für einen Vertreter beansprucht, sei noch nicht geklärt. „Es wird noch entschieden werden, wer als Kandidat für den Aufsichtsrat nominiert werden soll.“ Die Hauptversammlung bei Hapag-Lloyd tritt am 25. Mai zusammen.

Hapag-Lloyd: Klaus-Michael Kühne sorgte schon 2021 für Wirbel

Bereits zur Hauptversammlung im vergangenen Jahr hatte Kühne seinen Anspruch deutlich gemacht und damit für Wirbel unter den großen Ankeraktionäre der Reederei gesorgt. Denn der Aufsichtsrat hat nur acht Posten zu vergeben und keiner war vakant. Letztlich wurde seine Forderung mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass der Antrag zu spät eingegangen sei.

Diesmal dürften Kühnes Ambitionen mehr Chancen haben, denn dem Vernehmen nach soll die letzte verbliebene Vertreterin des Reisekonzerns TUI im Kontrollgremium, Nicola Gehrt, bereit sein den Sitz abzugeben. Der TUI-Konzern, zu dem Hapag-Lloyd einst gehörte, hat sich aus dem Unternehmen inzwischen komplett zurückgezogen.

Hapag-Lloyd: Kühne hält 30 Prozent

Kühne und die chilenische Reederei Compañía Sudamericana de Vapores (CSAV) halten jeweils 30 Prozent an Hapag-Lloyd, wobei der deutsche Unternehmer bei den Anteilen leicht die Nase vorne hat. Bisher vertritt nur der Vorsitzende des Verwaltungsrats der KühneHolding, Karl Gernandt, den Milliardär im Aufsichtsrat von Hapag-Lloyd, während die CSAV zwei Vertreter stellt. Kühne will die Parität herstellen.

Sein Einstieg bei Hapag-Lloyd hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn aufgrund der exorbitanten Gewinne der Reederei wird Kühne auch eine außergewöhnlich hohe Dividende von mehr als 1,6 Milliarden Euro erwarten können