Hamburg. Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Aktienkurse. Zu welchen weitreichenden Folgen es kommen könnte.

Es war auch an den Börsen eine ganz besondere Woche. Denn selbstverständlich ließ der Angriff Russlands auf die Ukraine die Aktienkurse rund um den Globus nicht unberührt. Für den Deutschen Aktienindex (DAX) ging es bis Freitagmittag um rund 1000 Punkte auf etwa 14.250 Zähler nach unten.

Viele Experten hatten mit einem deutlich stärkeren Absturz gerechnet. Allerdings darf man hierbei nicht vergessen, dass das wichtigste heimische Börsenbarometer bereits in den Wochen zuvor, als sich die Lage in der Ukraine zugespitzt hatte, stark an Wert verlor. Seit Anfang Januar steht ein Minus von rund zwölf Prozent. Aber wie geht es nun weiter?

Europa drohen enorme Konsequenzen

Die Nerven der Börsianer sind angespannt. Denn es drohen nicht nur weitere Schreckensnachrichten vonseiten des russischen Aggressors. Auch die bisher noch überschaubaren Wirtschaftssanktionen der USA und Europa könnten in den kommenden Wochen womöglich eine viel größere Dimension erreichen.

Sollten die Wirtschaftskontakte mit Russland komplett gekappt werden, drohen aufgrund der starken Anhängigkeit der EU von russischen Rohstoffen unkalkulierbare Risiken für Wachstum und Wohlstand im demokratischen Europa. Preise für Gas, Öl und Kohle dürften nicht für möglich gehaltene Höhen erklimmen. Die ohnehin schon viel zu hohe Inflation würde weiter angeheizt, die Europäische Zentralbank könnte mit einem oder zwei kleinen Zinsschritten kaum noch erfolgreich gegensteuern.

Börsianer folgen einem riskanten Grundsatz

Aktuell hat man den Eindruck, dass nicht wenige Börsianer schon wieder dem Grundsatz folgen: „Wenn die Kanonen donnern, sollte man Aktien kaufen.“ Diese Theorie setzt aber voraus, dass Putin bei der von ihm in Gang gesetzten Eskalation bereits auf der letzten Stufe angekommen ist und demnächst über Frieden geredet wird. Nur wer will sich darauf ernsthaft verlassen?