Hamburg. Die Corona-Pandemie hatte im letzten Jahr für einen regelrechten Boom in der Baumarktbranche gesorgt. Nun sind die Zahlen gesunken.
Der Boom in der deutschen Baumarktbranche ist zunächst vorbei. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lagen die Umsätze der Bau- und Gartenfachmärkte mit 15,4 Milliarden Euro exakt 11,1 Prozent unter dem Niveau des Rekordjahres 2020, wie der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) am Montag mitteilte.
Hatten im Jahr 2020 noch die coronabedingte Rückbesinnung auf die eigenen vier Wände, mangelnde Reisemöglichkeiten und ein langer heißer Sommer das Geschäft der Baumärkte beflügelt, so spürte die Do-it-yourself-Branche in diesem Jahr viel Gegenwind. Der Lockdown im Frühjahr, ein eher durchwachsener Sommer und Lieferengpässe bremsten das Geschäft.
Einzelhandel Hamburg: Branche "auf einem guten Weg"
Gemessen am Vor-Corona-Jahr 2019 liefen die Geschäfte der Baumärkte aber auch in diesem Jahr nicht wirklich schlecht. Trotz aller Widrigkeiten lagen die Umsätze in den ersten neun Monaten um 2,4 Prozent über dem Niveau des letzten Vorkrisen-Jahres. Die Branche sei nach wie vor „auf einem sehr guten Weg“, betonte deshalb der Verband.
Im vergangenen Jahr hatten die Baumärkte nach Angaben ihres Verbandes bundesweit einen Umsatz von rund 22,14 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies entsprach einem Plus zum Vor-Corona-Jahr 2019 von 14,1 Prozent auf bereinigter Fläche. Auch wenn das laufende Jahr nun deutlich schlechter läuft als 2020, zeigt sich die Branche insgesamt positiv gestimmt beim Blick in die Zukunft.
2020 wurde „zu einem besonderen Jahr“ erklärt
Bereits Ende April wurde wegen der Pandemie 2020 „zu einem besonderen Jahr“ erklärt. Eine darauf aufbauende Prognose sei „angesichts der völlig unklaren Pandemie-Lage seriös nicht möglich“, hieß es schon damals. Aber ein Umsatzrückgang wurde bereits als „unvermeidlich“ angesehen.
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Der schon länger andauernde positive Trend werde jedoch „die Branche stützen und deshalb spätestens 2022 wieder zu erfreulichen Zahlen führen“, so der Verband. Im Corona-Jahr 2020 waren vor allem Utensilien gefragt, die man zum Verschönern des eigenen Zuhauses benötigt, wie Farbe, Tapeten oder Parkett.