Hamburg. Hamburg verliert an Wirtschaftskraft – das ergibt eine neue Studie. Woran das liegt und welche Städte besser abschneiden.
Noch steigen in Hamburg die Immobilienpreise von Jahr zu Jahr, aber die Stadt gehört nicht mehr zu den Städten mit der höchsten Wirtschaftskraft in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr verliert die Hansestadt zwei Plätze und landet jetzt auf dem elften Rang, wie aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, ImmoScout24 und der „Wirtschaftswoche“ hervorgeht. Hamburg habe zwar einen sehr dynamischen Immobilienmarkt, weise jedoch mit Berlin die höchsten Raten an Straftaten (Rang 63 von 71) und die zweitniedrigste Aufklärungsquote (Rang 69) auf.
Generell fallen Großstädte im diesjährigen Ranking zurück, denn die Wohnpräferenzen haben sich durch die Pandemie verschoben. Die Großstädte haben durch die Schließung von Kultur und Gastronomie einen Großteil ihrer Attraktivität verloren. In der Folge ist
die Immobiliennachfrage in mittleren Städten und im Umland um 40 bis 80 Prozent gestiegen und die Preise für Miet- und Kaufobjekte im Umland legten deutlich zu. Speziell für Hamburg heißt das: Die Nachfrage nach Einfamilienhäuser sank hier um zwei Prozent, im Umland stieg sie aber um 76 Prozent.
Immobilien: Hamburg verliert in der Pandemie an Attraktivität
Im Gesamtranking konnten sich andere norddeutsche Städte verbessern. Kiel und Lübeck liegen bei der Wirtschaftskraft zwar noch im hinteren Mittelfeld, machten aber Plätze gut. Kiel erreicht den 42. Rang und Lübeck kommt auf Platz 47. Insgesamt wurden die 71 kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern untersucht. Dabei wird die Wirtschaftskraft mit einem Niveauranking gemessen. Das Dynamikranking hingegen analysiert die Veränderungsraten einzelner ökonomischer Daten und soll zeigen, wie die Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren war.
Bei dieser dynamischen Bewertung schnitten Lübeck und Köln besser als Hamburg ab. Lübeck landete im bundesweiten Vergleich auf Platz vier – eine Verbesserung um zwei Ränge. Kiel erreichte Platz acht und rückte neun Ränge auf. Hamburg verschlechterte sich im Dynamikranking um neun Plätze auf Rang 22. Beim Dynamikranking kann Hamburg – im Gegensatz zu anderen Metropolen wie Berlin zwar bei Einwohnerentwicklung und Wohnungsneubau punkten, hat aber schlechte Zahlen bei den Gästeübernachtungen und der Beschäftigungsrate von Frauen.