Hamburg. Ewige Verhandlungen über den Konzernumbau zwischen Gewerkschaft und Konzern, doch „es lohnt sich“, sagt der IG Metall- Vertreter.

In den seit Monaten tobenden Streit über den Konzernumbau bei Airbus kommt offenbar wieder Bewegung. Am Dienstag verhandelten das Management und die IG Metall nach Gewerkschaftsangaben fast zehn Stunden lang in Hamburg. „Wir sind von einer Lösung noch weit entfernt, aber es lohnt sich, in der nächsten Verhandlung auf dem bisherigen Stand weiterzuverhandeln“, sagte am Mittwoch Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste und Verhandlungsführer für die Arbeitnehmerseite.

Der Konzern sieht die Flugzeugstruktur wieder als Kernaktivität an – auch im Hinblick eines wasserstoffangetriebenen Fliegers, der ab 2035 abheben soll und deutliche Veränderungen in der Struktur des Jets nach sich ziehen dürfte. Daher möchte Airbus die einst an die Tochter Premium Aerotec Group (PAG) ausgelagerte Fertigung von wichtigen Rumpfteilen zurück in den Konzern holen. Allerdings soll für den Bereich eine neue Aerostructure-Tochter (ASA) in Deutschland gegründet werden.

Airbus: Konzern und IG Metall verhandeln weiter

Das hat Auswirkungen auf Hamburg. 4000 der 15.000 Mitarbeiter auf Finkenwerder sollen von der Airbus Operations GmbH in die neue Tochter wechseln. Sie arbeiten in der Struktur- und Ausrüstungsmontage, montieren also Rumpfschalen zu Sektionen und verlegen darin Elektrokabel, Hydraulik- und Klimarohre. Der IG Metall geht es nun vor allem um die Absicherung ihrer bei Airbus gewonnenen Leistungsansprüche.

„Allen Beteiligten ist daran gelegen, zeitnah Klarheit für die Beschäftigten und die zukünftige industrielle Aufstellung zu schaffen“, sagte der Airbus-Konzernpersonalleiter Lars Immisch.

Ähnlich hörte es sich von Gewerkschaftsseite an. Friedrich betonte, dass alle Beteiligten das Ziel einer zeitnahen Lösung hätten, um zügig Klarheit und Sicherheit für Beschäftigte und Betrieb zu erhalten. Es sei aber eine komplexe Lage, für deren Lösung man sich in einzelnen Punkten auch Zeit und Tiefgang nehmen müsse. Dabei gehe es zum einen um die Zukunft der PAG-Werke Varel und Teile von Augsburg, die in eine ebenfalls neue Tochter für die Einzelteilfertigung wechseln sollen. Deutschlandweit ist dies der größte Zankapfel. Zum anderen gehe es um die „Sicherheit und Perspektiven aller Standorte bei der neuen Einheit ASA und Airbus sowie die Beteiligung an der neuen Flugzeuggeneration – das Gesamtpaket muss für alle Themen eine Antwort geben“, sagte Friedrich. Die Tarifverhandlungen werden am 22. November in München fortgesetzt.