Hamburg/Lüneburg. Gewerkschaften hatten zum Streik aufgerufen. Auch in Niedersachsen gingen Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes auf die Straße.
Rund 600 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben sich am Dienstag zum Warnstreik von Verdi und GEW auf dem Harburger Rathausplatz versammelt. Mit dabei waren Angestellte im Schuldienst, des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) und des Bezirksamtes Harburg.
Sie fordern ein Angebot für den öffentlichen Dienst in der aktuellen Tarifrunde. Nach der Auftaktkundgebung auf dem Harburger Rathausplatz ging es im Demonstrationszug über den Harburger Ring, vorbei an dem Bezirksamt in der Knoopstraße und der bestreikten Goethe Schule in der Eißendorfer Straße zurück über den Harburger Ring zum Rathausplatz. Einige Schulen hatten im Vorfeld des Streiktages darum gebeten, die Kinder möglichst zu Hause zu betreuen.
Streik in Harburg – Demontration auch in Lüneburg
Verdi hatte auch in Lüneburg zu einer Demonstration aufgerufen. Hier beteiligten sich unter anderen Beschäftigte aus dem Katasteramt und dem Amt regionaler Landentwicklung aus den Landkreisen Lüneburg und Uelzen.
Auch in anderen Städten legten am Dienstag zahlreiche Landesbedienstete vorübergehend ihre Arbeit nieder. Unter anderem folgten Beschäftigte der Technischen Universität (TU) Braunschweig, der Straßenmeistereien und des Staatstheaters Braunschweig dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi.
Eine Kundgebung vor dem Staatstheater besuchten etwa 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie Verdi-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller in Braunschweig sagte. Mit dabei war auch eine Delegation der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit Beschäftigten der Forstverwaltungen und des Nationalparks Harz.
Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Lohn
Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst der Länder war die zweite Verhandlungsrunde ohne Einigung geblieben. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit mehr als eine Million Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro monatlich, im Gesundheitswesen sogar 300 Euro mehr. Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), vertreten durch den niedersächsischen Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU), wies die Forderungen als unrealistisch zurück.
An diesem Mittwoch (10. November) ist ein bundesweiter Jugendaktionstag geplant. Nachwuchskräfte im öffentlichen Dienst der Länder wollen auf ihre Forderungen und Erwartungen aufmerksam machen, hieß es von Verdi. Wertmüller zufolge werden sich unter anderem Auszubildende von Unikliniken beteiligen.
Zudem hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen zu Warnstreiks mit regionalen Aktionen aufgerufen. Beteiligen werden sich am Mittwoch laut GEW unter anderem Schulbeschäftigte in Braunschweig, Göttingen, Hameln, Hannover, Oldenburg, Osnabrück sowie Wolfsburg.