Hamburg. Der Flughafen-Chef spricht von einem “Lichtblick“. Zwei Faktoren machen die Planung für den Airport aber weiterhin schwierig.

In den Herbstferien zog es viele Norddeutsche wieder auf dem Luftweg in den Süden. 953.000 Fluggäste hätten den Helmut-Schmidt-Flughafen im Oktober genutzt, teilte Hamburg Airport am Donnerstag mit. Das sei der stärkste Monat seit Beginn der Corona-Krise gewesen.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat – der stark von Reiserestriktionen beeinflusst war – habe sich die Passagierzahl fast verdreifacht. Die Türkei, die griechischen Inseln und Spanien seien beliebte Ziele gewesen. Der Oktober habe überrascht „mit einem Verkehrsniveau, das weit über dem Sommer lag“, sagte Hamburgs Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler und sprach von einem „Lichtblick“.

Flughafen Hamburg: "Positive Signale mehren sich"

Zum Vergleich: Im gesamten ersten Halbjahr hatte der Flughafen mit 1,06 Millionen Passagiere nur etwas mehr Menschen gezählt als im zehnten Kalendermonat allein. Zum Vorkrisenniveau fehlt allerdings noch ein deutliches Stück. Im Oktober 2019 zählte der Airport 1,65 Millionen Passagiere – also rund 70 Prozent mehr.

Daher sei es auch noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen, sagte Eggenschwiler: „Aber die positiven Signale mehren sich, und auch die Geschäftsreisenden kehren langsam zurück.“ Zudem freue man sich, dass die USA ab 8. November wieder für europäische Reisende öffnen. Dass Emirates wieder mit dem A380 als weltgrößtem Passagierflugzeug nach Hamburg komme, betone die steigende Nachfrage zusätzlich.

2021 zählte Hamburg Airport bisher 4,2 Millionen Passagiere

Zurzeit sei davon auszugehen, dass sich der starke Aufschwung im November wieder abschwächt. Die Verkehrszahlen sollen sich aber stabil über dem Vorjahresniveau halten.

Von Januar bis Oktober zählte der Airport bisher 4,2 Millionen Passagiere – rund 72 Prozent weniger als 2019. Für das Gesamtjahr hatte Eggenschwiler die Prognose Ende September zum dritten Mal gesenkt. Statt einst für möglich gehaltener 8,5 Millionen Fluggäste rechnet er nun mit nur noch 5,5 Millionen Passagieren.

Kurzfristiges Buchen und schwankende Auslastung erschweren Betrieb

Von einem Regelbetrieb ist man also noch weit entfernt. Als Herausforderung erwiesen sich sowohl kurzfristige Buchungen als auch die schwankende Auslastung, sagte Eggenschwiler: „Stundenweise erreichten wir in den Herbstferien Verkehrsspitzen, die das Niveau von 2019 überragten – danach pausierte der Betrieb erst mal wieder.“

Dies erschwere die Planung des Personaleinsatzes für alle Partner im System. Der Betrieb in Hamburg laufe dank der guten Vorbereitung und Zusammenarbeit aller Verantwortlichen aber „flüssig“, so der Flughafen-Chef.