Hamburg. Häuser verteuern sich laut Engel & Völkers innerhalb eines Jahres auch stark. Der Trend soll so weitergehen – es gibt aber Ausnahmen.
In Hamburg haben sich Eigentumswohnungen nach Erhebungen des Maklerunternehmens Engel & Völkers um 17,4 Prozent gegenüber dem vorigen Jahr verteuert. Im ersten Halbjahr 2021 lag der durchschnittliche Angebotspreis demnach bei 6256 Euro je Quadratmeter. Einfamilienhäuser kosten im Schnitt 650.000 Euro, das sind 9,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Trotz der anhaltend hohen Teuerungsraten ist nach Auffassung der Experten von Engel & Völkers eine Trendumkehr in der Hansestadt nicht in Sicht: „Es ist deutlich zu erkennen, dass die Preise für Wohnen auch in der nächsten Zeit steigen werden.“ Einzige Ausnahme könnten die Eigentumswohnungen in mittleren Lagen – etwa Barmbek-Nord, Bramfeld, Rahlstedt und Eidelstedt – darstellen, für die eine Preisstabilisierung prognostiziert wird.
Immobilien: Corona sorgt für Bauverzögerungen
Bedingt durch die Corona-Pandemie sei es zuletzt bei vielen Wohnbauprojekten zu Verzögerungen und erhöhten Baukosten gekommen. Vielerorts reiche die Neubautätigkeit ohnehin nicht aus, um für die nötige Entlastung am Markt zu sorgen, sagt Kai Enders, Vorstandsmitglied bei Engel & Völkers: „Daher erwarten wir auch für die zweite Jahreshälfte einen weiteren Preisanstieg bei Kauf- und Mietobjekten.“ Angesichts der Schwankungen an den Aktienmärkten, dem Mangel an Anlagealternativen, dem niedrigen Zinsniveau sowie der steigenden Inflationsrate „werden Käufer weiterhin bevorzugt in krisenresistente Immobilien investieren“, so Enders.
Der höchste Preiszuwachs wird für das derzeit besonders gefragte Umland der Metropolen erwartet. „Diese Standorte sind vor allem bei Familien und Berufstätigen mit flexiblen Arbeitsmodellen sehr begehrt“, sagt Enders: „Durch die Möglichkeit, vermehrt von zu Hause aus zu arbeiten, erweitert sich der Suchradius von Käufern, sodass sich immer mehr Menschen auch für Häuser und Eigentumswohnungen in den Umlandregionen interessieren.“ Das Preisniveau sei dort im Vergleich zu den Großstädten „eher moderat und bietet viel Entwicklungspotenzial“.
Wohungen und Häuser in Hamburg weiter attraktiv
Doch auch Wohnungen und Häuser in den Großstädten blieben aufgrund der hohen Lebensqualität und der hervorragenden Infrastruktur nach wie vor bei Käufern und Investoren hoch attraktiv. „Hier sind Ausstattungsmerkmale wie ein zusätzliches Arbeitszimmer als Homeoffice, ein Balkon oder ein Garten besonders wichtig“, so Enders.
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Für die Angebotsmieten von Bestandsobjekten in Hamburg hat Engel & Völkers einen Anstieg um 4,5 Prozent auf durchschnittlich 12,63 pro Quadratmeter ermittelt. Die Mieten für Neubauwohnungen haben sich den Angaben zufolge sogar um knapp 8,0 Prozent auf 16,12 Euro erhöht. Hamburgs Leerstandsquote von 0,5 Prozent gehört zu den niedrigsten aller insgesamt 71 im aktuellen Wohnimmobilien-Marktbericht untersuchten Städte in Deutschland.