Wahlstedt. Die Sanierung von Arko, Eilles und Hussel ist geglückt. Nun will die Unternehmensgruppe neue Schwerpunkte setzen.
Gut neun Monate nachdem sie Insolvenzantrag gestellt hatten, ist die Sanierung der Süßwarenhändler Arko, Eilles und Hussel geglückt. Das Amtsgericht Norderstedt hob die Insolvenzverfahren für die Arko GmbH, die Hussel GmbH sowie die J. Eilles GmbH & Co. KG auf. Rund 300 Filialen mit 1300 Beschäftigten seien gerettet, teilte die Deutsche Confiserie Gruppe mit Sitz in Wahlstedt (Kreis Segeberg) am heutigen Donnerstag mit.
Neben dem Filialgeschäft mit unter anderem mehr als einem Dutzend Arko-Standorten in Hamburg wolle die Gruppe künftig noch stärker im Lebensmitteleinzelhandel und im Onlinegeschäft vertreten sein, hieß es. Bislang betreiben die Unternehmen über die eigenen Geschäfte hinaus rund 4000 Verkaufstellen in Supermärkten und in Bäckereien.
Einzelhandel: Eilles gehört Kaffee-Gruppe Darboven
„Wir sind sehr froh, dass wir das Restrukturierungsverfahren nun mit Erfolg beendet und unser Unternehmen mit Blick auf den langfristigen und nachhaltigen Erfolg neu aufgestellt haben“, sagte der Chef der Unternehmensgruppe, Patrick G. Weber.
Nicht betroffen von dem Insolvenzverfahren war die Marke Eilles. Sie gehört der Kaffee-Gruppe Darboven. Die neben Arko und Hussel unter dem Dach der Gruppe geführte Handelskette Eilles mit Geschäften in Süddeutschland ist Lizenznehmerin der Marke.
Inhaber schießt Geld nach
Die drei Süßwarenfirmen verdanken die Sanierung im wesentlichen frischem Geld des alleinigen Investors Paul Morzynski, der 2014 bei Arko eingestiegen war. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer aus Hannover ist auch als Investor beim Grand Hotel Heiligendamm an der Ostsee bekannt.
„Ich bin der Überzeugung, dass kundenorientierter Einzelhandel eine erfolgreiche Zukunft vor sich hat“, sagte Morzynski. „Die Deutsche Confiserie Gruppe geht gestärkt und mit einer klaren Vision aus der Sanierung hervor.“ 2016 hatte Arko von Darboven die Fachgeschäfte der Marke Eilles und 2018 die Süßwarenkette Hussel übernommen.
Sanierung in Eigenregie
Der Rechtsanwalt Rainer Eckert, der das Insolvenzverfahren begleitet hat, sagte: „Wir sind überzeugt, eine langfristige Lösung für alle Beteiligten geschaffen zu haben.“ Das Insolvenzverfahren war nach dem Antrag Mitte Januar in Eigenverwaltung durchgeführt worden.
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Diese, nur in aussichtsreichen Fälle vorgesehene Art des Verfahrens, ermöglicht es dem bisherigen Management, Unternehmen unter Aufsicht eines Sachwalters selbst weiter zu führen.